Staatliche Prämien lassen E-Auto-Käufer kalt


Das meistverkaufte E-Auto in Frankreich ist übrigens das Blue Car von Hersteller Bolloré

Das meistverkaufte E-Auto in Frankreich ist übrigens das Blue Car von Hersteller Bolloré.

Das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die deutschen Straßen zu bringen, rückt immer weiter in die Ferne. In Deutschland konnten im ersten Quartal 2012 nur 1226 E-Autos abgesetzt werden. Im Nachbarland Frankreich fanden sich im selben Zeitraum immerhin 1775 Käufer für Fahrzeuge mit Elektroantrieb. Das geht aus dem Elektroauto-Index Evi hervor, den die Unternehmensberatung McKinsey für die „WirtschaftsWoche“ erstellt.

Die Zahlen aus Frankreich deuten daraufhin, dass sich auch staatliche Kaufprämien nicht positiv auf den Absatz von Elektrofahrzeugen auswirken, denn laut Evi ist die Nachfrage in Frankreich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 16 Prozent gesunken.

Erst im Juli hatte die französische Regierung die staatliche Kaufprämie für E-Autos aus französischer Produktion von 5000 auf 7000 Euro erhöht. Hierzulande gibt es keine finanzielle Unterstützung beim Kauf eines Elektro- oder Hybridfahrzeugs. Der Ruf nach staatlichen Prämien zur Ankurbelung des E-Auto-Marktes war in den letzten Monaten aber auch in Deutschland immer lauter geworden.

Im internationalen Vergleich liegt Deutschland laut Evi derzeit auf Platz vier knapp hinter Frankreich. Führend beim Absatz von Elektro- und Hybridautos ist Japan gefolgt von den USA.

Der „Electric Vehicle Index“ (Evi) wird vierteljährlich von der Unternehmensberatung McKinsey erstellt und misst die Nachfrage nach Elektroautos und deren Nutzung, sowie die Produktion solcher Fahrzeuge im jeweiligen Land. Dabei werden reine E-Autos und Hybridautos mit zusätzlichem Verbrennungsmotor (Plug-in-Hybride) erfasst.

7 Antworten zu “Staatliche Prämien lassen E-Auto-Käufer kalt

  1. Mit „rangeExtender“ hat man 2 Autos in einem. Aber auch der Kostenvorteil des einen eAutos ist dahin, die eReichweite reduziert wegen des höheren Gewichtes. Aus meiner Sicht geht es darum, als Privatperson CO2-Emissionen zu vermeiden. Meine Mobilität würde mit Nissan Leaf 30 kw gut bedient sein, wäre da nicht das Schnellladerproblem. DOBRINDT – packs an!!!

    • Ich fahre seit 7/2012 den Opel AMpera und war damit 53.000 km elektrisch unterwegs und ca. 5.200 km mit Benzin (somit ca. 90% elektrisch). Das ist ein erheblicher Beitrag zur CO2-Vermeidung und auch anderer Emissionen, die moistens vergessen wird (Stickoxid, Lärm, …). Das ständige Verweisen auf Schnellldademögloichkeiten ist eine reine Ausrede, nicht auf elektr. betriebene KFZ (z.B. mit Range-Extender wg. der umfassenden Alltagstauglichkeit) umzusteigen 😦 .

  2. Solange die „Butter-und-Brot“ Modelle wie Golf,Passat,Astra,Zafira,C-Klasse etc… nicht elektrisch (bitte mit Range-Extender) angeboten werden, wird sich auch keine größere Zahl an Käufern finden. Dabei spielen dann die staatlichen Subventionen keine große Rolle. Ohne Angebot, keine Käufer. Der Ampera ist das einzige tapfere Kämpferlein welches die Fahne in den heftigen Gegenwind der Ölindustrie und Lobbyclubs hält.

  3. Fakt ist doch dass wir mit dem Opel Ampera eine Alternative haben die mit einem staatlichen Zuschuss wie in Frankreich auch unter 40.000€ Kaufpreis fallen würde und damit konkurrenzfähig vom Preis mit BMW, Audi und Mercedes (als reine Benziner/Diesel) wäre und von der Reichweite auch alle Wünsche von bis zu 80 km elektrisch bis unbegrenzt abdeckt. Ich kann die Diskussion nur bedingt aktzeptieren dass keine Fahrzeuge verfügbar sind obwohl der Ampera lieferbar ist aber nur weil er nicht von den Premiumherstellern kommt ignoriert wird.

    • Wie kommst Du darauf, dass es etwas mit „Ignorieren“ und „Premiumherstellern“ (war auch immer Du damit meinen solltest…) zu tun hat?
      Der Ampera ist zwar ganz nett als HighTechStudie, die sogar ´mal ausnahmsweise Fleisch geworden ist.
      Aber hier geht es um “ vernünftige Hybride“ (siehe unten!).
      Nicht um eine ewig teure Komplett-Neuentwicklung, wie man ziemlich überflüssigerweise 2 E-Motoren und einen Verbrenner am Besten ansteuert und schaltet…

      Es geht um EINFACHE und ALLTAGSTAUGLICHE Fahrzeuge für unter 20 000€, die problemlos machbar.wären, wenn nicht die (von der Öl- und AutoLobby und den „Premiumherstellern“!) gewollte Inkompetenz das (bis jetzt) verhindern würde.
      Naja, immerhin wird´s sowas aber sehr bald aus Asien geben! 😉

  4. Kein Wunder, dass so wenig eAutos verkauft werden, bei der Auswahl…
    Wieviele vernünftige Hybride (= elektrische Reichweite ca. 50km und Range Extender) sind denn auf dem Markt?
    Und bei den Preisen ist das bischen Zuschuss ja auch nur ein Tröpfchen auf dem heissen Stein…

  5. Die Schlussfolgerung muss qualifiziert werden: So lange es keine Fahrzeuge gibt, die dem Kunden ein adäquates Preis-Leistungs Verhältnis bieten, helfen auch Kaufanreize nur bedingt. Hier sind die Autobauer gefragt. Es steht zu hoffen, dass der Trend, den Tesla Motors gesetzt hat, nun durch weitere Modelle auch anderer Hersteller weiter an Substanz gewinnt. Dann sind auch die Ziele der Bundesregierung kein Problem mehr.

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