Das Solar Team Eindhoven (STE) stellte ein solarbetriebenes Fahrzeug vor, das über 600 Kilometer Reichweite verfügen soll. Der familientaugliche Prototyp ist rochenartig geformt. So entsteht besonders wenig Luftwiderstand. Das Auto soll über die Solarpaneele auf dem Dach mehr Strom produzieren als es braucht.
Bei der grundsätzlich geringen Reichweite von Elektroautos könnte die Solartechnik eine wichtige Energiequelle sein, um annähernd so viele Kilometer am Stück fahren zu können, wie ein Auto mit herkömmlichem Verbrennungsmotor. Forschungsprojekte von Studenten, wie jüngst das an der Universität Eindhoven, können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Elektroautos konkurrenzfähiger und interessanter zu machen. Bei der Vorstellung des Solarfahrzeugs „Stella“ war das Interesse groß. Ein familientaugliches Elektroauto mit bis zu 600 Kilometern Reichweite ist nun Mal ungewöhnlich, auch wenn Stella vorerst ein Unikat ist.
Bis zu vier Passagiere finden im Prototyp Platz. Die länglichen Seitentüren öffnen sich nach oben, wie bei Flügeltürern. Ein Kofferraum ist ebenfalls vorhanden. Durch die geringe Höhe und flache Form entsteht eine optimale Aerodynamik. Zudem besteht Stella zum größten Teil aus leichten Materialien wie Kohlefaser und Aluminium. Schließt man das Fahrzeug an ein geeignetes Stromnetz, kann es über die Solaranlage mehr Energie produzieren und einspeisen als zum Laden der Batterien nötig ist. Bei Bedarf kann Stella aber auch über ganz herkömmlich ohne Solar aufgeladen werden.
Der erste echte Härtetest steht demnächst bevor. Die Studierenden wollen vom 6. bis 13. Oktober bei der Solar-Rallye „World Solar Challenge“ durch Australien teilnehmen. Vier Personen sollen während der ganzen Fahrt im Auto sitzen. 3000 Kilometer beträgt die Rennstrecke von Darwin nach Adelaide.
Technische Details
Elektromotoren von Marand treiben das Fahrzeug an. Sie sind direkt an den Rädern verbaut und besonders energieeffizient. Ihr Wirkungsgrad beträgt 98 Prozent. Die Batterien sind längs und mittig über etwa die halbe Fahrzeuglänge eingebaut. Stella kann auch rekuperieren, also beim Bremsen Energie zurückgewinnen und in den Lithium-Batterien speichern. Die Kapazität der Batterien beträgt etwa 15 Kilowattstunden. Die Solarzellen bestehen aus handelsüblichem monokristallinem Silizium.
Zusätzlich haben die Studierenden eine eigene Software auf Linux-Basis für das Fahrzeug entwickelt, die alle Bestandteile wie Antrieb, Energiemanagement, Sicherheitscheck oder Beleuchtung dirigiert.
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Da braucht’s mehr von. Junge Köpfe, die ohne Rücksicht auf die ständig ausbremsenden Altlasten versuchen, neue Wege zu gehn…