Elektro-Förderung in Europa


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Der deutsche Staat wirkt im internationalen Vergleich ganz schön geizig: Er befreit jeden Käufer eines Elektroautos zehn Jahre lang von der Kfz-Steuer. In anderen Ländern gibt es dagegen teilweise ordentliche Boni oder weitere Ersparnisse obendrauf. Die Förderungen im Überblick.

Belgien: Die Besitzer von Elektroautos zahlen eine besonders niedrige Kfz-Steuer. In Flandern fällt zusätzlich die Zulassungsgebühr weg.

Dänemark: Hier muss für E-Autos unter 2000 Kilo keine Zulassungssteuer (engl: registration tax) gezahlt werden. Auch von der Umweltsteuer sind sie ausgenommen.

Spanien: Die Regierung bezuschusst jedes gekaufte E-Auto mit 6500 Euro.

Finnland: Für E-Autos zahlt man nur die Mindeststeuer, da sie sich nach dem CO2-Ausstoß richtet.

Frankreich: Autos, die pro Kilometer nur 20 Gramm CO2 oder weniger ausstoßen, werden mit 6300 Euro gefördert. Bis 60 Gramm CO2 gibt es immerhin noch 4000 Euro. Dafür müssen die Autofahrer von Spritfressern mehr Steuern zahlen: Frankreich finanziert die Förderung über ein Bonus-Malus-System und plant, die Förderung noch deutlich zu erhöhen – vorausgesetzt, mit dem Kauf wird ein Dieselfahrzeug in Rente geschickt.

Großbritannien: Beim Kauf eines E-Autos mit bis zu 75 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer gibt es eine Prämie von – je nach Auto – bis zu 6200 Euro. Von den Kfz-Steuern sind sie ausgenommen.

Irland: E-Fahrer sparen sich bis zu 5000 Euro der Zulassungssteuer. Auch für andere alternative Antriebe gibt es Vergünstigungen.

Italien: Für E-Autos muss fünf Jahre lang keine Kfz-Steuer gezahlt werden. Anschließend sind es nur 75 Prozent des üblichen Satzes.

Luxemburg: Wer ein Auto mit 60 Gramm CO2-Ausstoß oder weniger pro Kilometer kauft, erhält eine Prämie von 5000 Euro. Das gilt aber nur, wenn der Strom für den Wagen aus erneuerbaren Energien kommt.

Niederlande: Die Zulassungssteuer für E-Autos entfällt. Auch Hybridantriebe werden auf diese Weise anteilig gefördert. Wessen Auto maximal 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt, der spart zusätzlich die Kfz-Steuer.

Norwegen: Die Mehrwertsteuer und die Zulassungssteuer werden erlassen. Das macht rund ein Drittel des Anschaffungspreises aus. Für Parkscheine oder Maut müssen die Fahrer von E-Autos auch nicht bezahlen.

Schweden: Es winken eine fünfjährige Aussetzung der Kfz-Steuer und sogar 4500 Euro Kaufprämie für Autos mit maximal 50 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer. Das gilt aber nur für die ersten 5000 Autos.

Österreich: Elektroautos sind von der Steuer befreit. Darüber hinaus ist die Förderung Sache der Bundesländer und daher unterschiedlich geregelt. In Niederösterreich beispielsweise kann sie bis zu 5000 Euro betragen.

11 Antworten zu “Elektro-Förderung in Europa

  1. Pingback: So werden Elektroautos in Europa gefördert | Mein Elektroauto

  2. Mit der Förderung können wir nach den Erfahrungen mit den erneuerbaren Energien ruhig vorsichtig sein denke ich. Steuerfreiheit für 10 Jahre ist schon mal ein Schritt. Dann könnte die EEG Umlage für das Laden von Elektroautos entfallen und das kostenlose Laden von Elektroautos am Arbeitsplatz sollte nicht als GW Vorteil gewertet werden und die Arbeitgeber sollten die Entstehenden Kosten als Betriebsausgabe absetzen können. Das wäre dann IMO mehr als genug Förderung.

  3. Förderung ist ja immer eine schöne Sache, denn es gibt etwas geschenkt. Andererseits entwickeln sich daraus oft unnatürliche Zustände, die nur durch heftige Einschnitte wieder beseitigt werden können. Elektroautos gelten als teuer, aber stimmt das pauschal?
    Das Tesla Model S ist das günstigste Fahrzeug seiner Klasse. Aber es ist Oberklasse und das hat nun mal seinen Preis. Die französischen wie die japanischen sind nicht wirklich teurer als ähnliche Benziner bei gleicher Ausstattung. Batteriemieten kommen durch billigere Betriebskosten wieder rein. Für die täglichen Kurzstrecken sind diese Fahrzeuge voll geeignet.
    Völlig überteuert ist BMW, VW, Ford, Volvo und Opel. Fast alles deutsche Hersteller. Sie können nichts besser als die Franzosen oder Japaner. Sie sind nur teurer und zwar deutlich. Kein Grund, dies auch noch zu fördern.
    Sinnvoll wäre die Unterstützung bei der Einrichtung privater Ladeanschlüsse. Eine rote Steckdose für jede Garage. Ups, BMW und VW setzen beim schnellladen aber auf Gleichstrom statt Wechselstrom. Das ist privat nicht zu kriegen oder sehr teuer. Tesla, Renault und Daimler setzen auf Wechselstrom. Bereits jetzt bezahlbare Fahrzeuge und billige Ladetechnik. Teure deutsche Edeltechnik muss nicht gefördert werden.

    Euer Starkstrompilot

    • Danke. Das war mal eine klare und zutreffende Zusammenfassung.

      • Das sind doch Märchen Renaults Zoe ist auch ohne Batterie deutlich teurer als ein Clio mit der Austattung , und die Batteriemiete so hoch das sie die Betrebskosten weit übersteigt. Und das Tesla günstigste Fahrzeug seiner Klasse sein ist doch auch Unsinn , ein BMW 535i der fast die gleichen Abmessungen hat und in etwa die gleiche Nennleistung wie Teslas Einstiegsmodell S 70 kostet 25000 Euro weniger . Natürlich kann auch Tesla nicht hexen und die teure Riesenbatterie verschenken.

  4. Welche Elektroautos sind gemeint? . . .

    Brennstoffzellenautos tanken zum Beispiel steuerfrei . . .

    • Brennstoffzellenautos sind nur eine Variante und eben nicht das „Ei des Columbus“. Die erste Betankungs- und Versorgungsanlage für Busse wurde bereits nach 5 Jahren wieder abgerissen, weil sie zu störanfällig war. Jetzt baut man eine neue Anlage 20 m vor einem Wohnblock. Die Mieter wissen noch nicht was da steht und wenn sie es schon aus dem Bebauungsplan hätten ersehen können, wäre dieses Gebäude nie dort gebaut worden. Wasserstoff mag für einige wenige der Hit sein, bleiben aber immer im Fokus der höchsten Gefahrenstufe für Menschen.

      • Woher kommt denn der Strom für die Stromer???
        Begriffe und Namem wie Fukushima sind Ihnen nicht bekannt???
        Sie vergleichen Mücken mit Elefanten . . .

  5. Die Regierung möchte anscheinend den Siegeszug der Elektroautos verlangsamen. Ob diese Strategie richtig ist wird sich erst in 10 Jahren zeigen. Ich befürchte allerdings eine ähnliche Entwicklung wie in der Elektronik (Saba, Dual etc…). Heute Top, morgen gibt es nur noch die großen Namen. Produziert wird dann ausschliesslich in Fernost. Die großen Innovationen kommen bereits heute von außen (Ampera, Tesla, Supercharger, Ampprius)

  6. Da sollte Deutschland auch etwas tun – kann Deutschland aber nicht richtig, weil zu behäbig und konservativ – und deutsche Elektroautos sind weltweit nicht führend, spielen keine große Rolle.

  7. Cool: Norwegen macht´s richtig…

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