Formel-E-Fahrer Nelson Piquet Jr., Sohn von Formel-1-Legende Nelson Piquet, hat sich am 6. Juni im vorletzten Saisonlauf von Moskau eindrucksvoll durchgesetzt. Mit seinem Sieg schuf er sich eine optimale Ausgangsposition für das Saisonfinale. Der deutsche Fahrer Nick Heidfeld war zunächst nicht auf dem Treppchen, hatte aber dann ein bisschen Glück.
Schon beim Start zeigte Piquet Jr., dass er im Rennen von Moskau einen guten Tag erwischt hatte. Als die Flagge fiel, überholte er von Platz zwei aus den Polesetter Jean-Eric Vergne und gab seine Führung auf dem engen Kurs der russischen Hauptstadt nicht mehr auf. Über zwei Sekunden betrug sein Vorsprung am Ende vor dem zweitplatzierten Lucas di Grassi. Auf Rang drei fuhr Sébastien Buemi, der durch einen misslungenen Boxenstopp viel Zeit verlor und sich später bis zum Siegertreppchen vorkämpfte.
Piquet führt nun die Weltmeisterschaft an. Sein Vorsprung beträgt 17 Punkte auf Tabellenrang zwei (Lucas di Grassi, 111 Punkte). Nur noch das Saisonfinale in London steht aus (27./28. Juni 2015). Pro Sieg bekommen die Fahrer 25 Punkte. Noch ist also nichts entschieden.
Heidfeld holt auf
Eigentlich konnte nach dem Rennen von Moskau nur ein Fahrer so richtig lachen, der souveräne Sieger Piquet Jr. Doch irgendwann huschte auch ein Lächeln über die Lippen von Nick Heidfeld. Der Hintergrund: Heidfeld kämpfte zeitweise um den Sieg gegen Piquet Jr., wurde am Ende „nur“ vierter. Doch etwa drei Stunden nach der Zielflagge konnte er sich über den nachträglichen dritten Rang freuen. Denn die Rennkommissare hatten sich zu einer Strafe gegen den zweitplatzierten Buemi entschieden, weil er nach einem Boxenstopp ein zu gefährliches Manöver gewagt hatte („unsafe release“), was beinahe zu einer Kollision führte. Heidfeld rutschte also einen Rang vor. „Endlich darf ich den ersten Podiumsplatz feiern“, twitterte ein erleichterter Heidfeld nach der späten Entscheidung.
Der ehemalige Formel-1-Pilot Heidfeld hat schon lange keine Chancen mehr, den weltweit ersten Weltmeistertitel der Formel E zu gewinnen. Er rangiert mit 31 Punkten auf Platz zehn. Eigentlich war Heidfeld während der Formel-E-Premierensaison mit seinem Können und seinem E-Flitzer konkurrenzfähig. Doch nach einigen unverschuldeten, teils spektakulären Crashs fiel er weit zurück.
Da hat Nick Heidfeld ja großes Glück gehabt durch die Strafe und die damit verbundene Disqualifizierung des 3.Platzierten auf Rang 3 zu rutschen, Gratulation für den Podiumsplatz.