Elektrische Post: Der Streetscooter


Die Deutsche Post DHL Group hat bezüglich der Mobilität der Zukunft einen eigenen Weg gewählt. Das Unternehmen baut seit 2014 Elektroautos – und zwar in Eigenregie. Schon jetzt transportieren einige davon in deutschen Städten Pakete und Briefe. Und das Projekt kommt überraschend schnell voran.

Wie ein surrender gelber Eiswagen: Die Deutsche Post setzt seinen elektrischen Streetscooter bereits in einigen deutschen Städten wie Bonn oder Aachen ein.

Wie ein surrender gelber Eiswagen: Die Deutsche Post setzt seinen elektrischen Streetscooter bereits in einigen deutschen Städten wie Bonn oder Aachen ein.

Der Ursprung der Geschichte der elektrischen gelben Postautos reicht in das Jahr 2014. Es war kurz vor Weihnachten, als die Deutsche Post die Streetscooter GmbH übernahm, die zuvor mit Beteiligung einer universitären Initiative der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen entstanden war. Schon damals existierte bei dem Zustellerdienst eine Vision: unabhängig und autonom E-Autos in Serie bauen. Das Know-How war seither vorhanden. Dass die Vision aber so schnell Realität werden würde – damit hat kaum einer gerechnet.

Mehrere tausend gelbe Streetscooter sollen in Kürze in allen deutschen Großstädten Pakete, Päckchen und Briefe transportieren. Die Post verfügt derzeit insgesamt über etwa 35.000 Lieferfahrzeuge. Langfristig sollen die E-Autos herkömmliche Fahrzeuge größtenteils ablösen. Es ist eine Investition in die Zukunft, die zunächst einmal viel kostet. Denn der Produktionsaufwand für den Streetscooter liegt derzeit bei geschätzten 10.000 bis 20.000 Euro pro Fahrzeug. Da könnte es ein Segen sein, dass das Bundesumweltministerium das Projekt der Deutschen Post über drei Jahre hinweg mit 7,2 Millionen Euro bezuschusst. Bereits jetzt surren etwa 500 Streetscooter deutschlandweit und in den Niederlanden über die Straßen.

Ausschließlich auf den Lieferverkehr zugeschnitten

Aktuellen Informationen zufolge will die Post nicht nur für sich selbst Lieferfahrzeuge produzieren, sondern in naher Zukunft auch interessierten Lieferdiensten den Streetscooter verkaufen – sobald der Eigenbedarf gedeckt ist. Zunächst ist die Produktion von 2000 Fahrzeugen pro Jahr geplant. Das Unternehmen könnte dabei in eine Marktlücke stoßen. Denn E-Autos, die speziell auf den Handel und Transport zugeschnitten sind, gibt es deutlich seltener, als E-Fahrzeuge für Privatkunden.

Der Streetscooter der Post ist besonders für den städtischen Lieferverkehr geeignet. Das Fahrzeug sieht kastenartig aus, hat eine riesige Ladefläche und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 85 km/h. Die Reichweite beträgt 80 Kilometer – ein für den Tagesbedarf in einer Stadt vollkommen ausreichender Wert.

Daten des Streetscooter laut Hersteller

  • Motorleistung: bis zu 30 kW
  • Drehmoment: 130 Nm
  • Batterietyp: Lithium-Ionen
  • Batteriegröße: 20,6 kWh
  • Reichweite: 50 bis 80 km
  • Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
  • Außenabmessung (l/b/h): 4,64/2,09/2,03 m
  • Volumen: 4,3 Kubikmeter
  • Nutzlast: 650 kg
  • zulässiges Gesamtgewicht: 2200 kg
  • Leergewicht: 1500 kg

3 Antworten zu “Elektrische Post: Der Streetscooter

  1. Pingback: Zum Sensationspreis: Neues E-Auto aus Aachen | Das elektrische Fahrtenbuch

  2. „verwunderlich“?
    Also, mir fallen da eher Worte wie „beschämend“ oder „krank“ dazu ein…

    Hoffe nur, dass die Post doch gross genug ist, um nicht genauso platt gemacht zu werden, wie ansonsten jeder Versuch so einiger innovativer eAuto-Hersteller…

  3. Im Autoland Deutschland findet sich wohl kein Automobilhersteller welcher ein brauchbares Elektroauto für die Post bauen kann oder will. Da bleibt der Post nur der Eigenbau. Dies ist mehr als verwunderlich.

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