510 Stunden Flugzeit und eine Gesamtstrecke von mehr als 40.000 Kilometern: Die beiden Abenteurer Bertrand Piccard und André Borschberg haben mit ihrem Solarflugzeug „Solar Impulse 2“ die Welt umrundet. Nun ist das Flugzeug sicher in Abu Dhabi gelandet.

Die „Solar Impulse 2“ hat die Welt umrundet – eine Pionierleistung, die viele Experten noch vor wenigen Jahren für unmöglich hielten.
Im März 2015 begann das Abenteuer von Bertrand Piccard (58) und André Borschberg (63). Das Ziel: Einmal um die Welt fliegen ohne einen einzigen Liter Kerosin. In insgesamt 17 Etappen haben die beiden sich ihren Traum erfüllt und Luftfahrtgeschichte geschrieben.
Am heutigen Dienstag landete das Experimentierflug „Solar Impulse 2“ am Ende seiner 17. und letzten Etappe von Kairo kommend in Abu Dhabi – wie immer ohne einen einzigen Tropfen Kerosin, angetrieben von Elektromotoren, deren Energiequelle allein die Sonne ist. In der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate am Persischen Golf hatte die große Mission der beiden Schweizer Forscher und Piloten Piccard und Borschberg im März 2015 begonnen.
Die letzte Etappe von Kairo nach Abu Dhabi war Piccard (58) geflogen, nachdem Borschberg (63) das vorletzte Teilstück nach Kairo übernommen hatte.
Die beiden wechselten sich auf den Etappen im Ein-Mann-Cockpit ab. Jeder durfte weltbekannte Bauten überfliegen. Piccard drehte eine Ehrenrunde über der Golden-Gate-Brücke, Borschberg über der Freiheitsstatue. Piccard absolvierte den Solarflugrekord über den Atlantik nach Spanien, Borschberg winkte den Pyramiden bei Kairo von oben zu.
Solar Impulse 2: Werbung für Potenzial erneuerbarer Energien
Doch es ging natürlich um weit mehr, als das Aufsehen erregende Überfliegen von Sehenswürdigkeiten: „Wir wollen eine neue Welt repräsentieren, eine Welt mit sauberer Technologie“, sagte Piccard. „Denn wir glauben an eine saubere Zukunft und wir glauben, dass sie jetzt begonnen hat.“
Die beiden Schweizer Abenteurer und Wissenschaftler wollen mit der Erdumrundung für die Nutzung erneuerbarer Energien werben. Der aus Karbonfasern gebaute Flieger mit einer Spannweite von 72 Metern kommt völlig ohne Treibstoff aus und verfügt stattdessen über mehr als 17.000 Solarzellen.
Prominente Gratulanten für „Solar Impulse 2“
Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon gratulierte den beiden Piloten schon vor der Landung: „Das ist ein historischer Tag für Sie“, sagte er in einer Videoschaltung mit dem Piloten. Piccard beende zwar seine Reise, doch es sei erst der Anfang für eine nachhaltige Welt, so Ban.
Der deutsche EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) sprach in einem Glückwunsch-Tweet von einer „unglaublichen Weltreise“.
Auch das deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau & Reaktorsicherheit freute sich mit den Abenteurern und twitterte über die „bemerkenswerte Leistung“:
Sonnenkraft-Passagiermaschinen im alltäglichen Linieneinsatz werden allerdings noch für lange Zeit eine Utopie bleiben. Alle Experten – auch Piccard und Borschberg – sind sich einig, dass angesichts der geringen Antriebsleistung und Fluggeschwindigkeit, die mit Solarenergie erreichbar ist, damit keine größeren Maschinen in die Luft gebracht werden können. Das war auch nie die Absicht. Dass aber eines Tages Passagierflugzeuge mit Elektromotoren unterwegs sein könnten, hat „Solar Impulse 2″ gezeigt.
Zwischenzeitlich stand das Projekt kurz vor dem Scheitern. Ein Defekt der Batterien hatte den Zeitplan der Weltumrundung komplett durcheinander geworfen. Das Team musste 2015 neun Monate auf Hawaii bleiben, um die defekten Teile zu reparieren. Nun aber sind die Abenteurer glücklich über ihren Erfolg und feiern diesen wohl ausgiebig. Schon vor Monaten hatte Pilot Piccard gegenüber der Nachrichtenagentur dpa zu Protokoll gegeben, dass nach den Etappen teilweise ordentlich gefeiert werde: „Zum Glück ist einer unserer Sponsoren ein Champagnerhersteller“, sagte Piccard.
Mit Material von dpa
Solarstrom ist der Primärenergieträger der Zukunft.
In Wasserstoff als Sekundärenergieträger gespeichert
könnten Brennstoffzellen die Elektromotore der Solarflugzeuge
der Zukunft antreiben.
Oder Wasserstoff könnte direkt in den Gasturbinen der Jetz verbrannt werden.
Wie sie sehen : Wasserstoff machts möglich.