230 Marken, mehr als 120.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und deutlich mehr als eine Million Besucher pro Jahr: Der Autosalon in Paris ist eine der wichtigsten Automessen der Welt. Elektroantriebe sind das große Thema der Ausstellung im Jahr 2016 (1.-16.10.) – auch wenn manche Hersteller gar nicht gekommen sind.
E-Autos sind in Deutschland bisher ein Flop: Aktuell liegt der Anteil an den Neuzulassungen immer noch bei weniger als zwei Prozent. Dabei gibt sich die Autoindustrie alle Mühe: Jetzt sollen neue Modelle deutlich mehr Reichweite bieten, bis zu 500 Kilometer, hört man aus Entwicklerkreisen. Damit könnte endlich eine wichtige Hürde für die Anschaffung fallen.
Neben dem relativ hohen Preis und der noch mangelhaften Infrastruktur für Lademöglichkeiten führten Experten das Reichweitenproblem bislang als Grund für die geringen Verkaufszahlen an.
Wie schon so oft kündigen die Hersteller auch auf dieser Messe eine E-Offensive an. VW-Markenvertriebschef Jürgen Stackmann sagte jüngst der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass der Dornröschenschlaf bei elektrisch betriebenen Autos sehr schnell ein Ende haben werde. Auch Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber betonte vor einigen Monaten gegenüber dpa: „Wir sind überzeugt, dass der Markt jetzt so weit ist.“
Wird Elektromobilität aber wirklich so groß geschrieben auf dem Pariser Autosalon? Die meisten Autobauer stellen in der Tat irgendein Modell oder eine Studie mit einem „e“ im Namen vor. Der Opel Ampera-e feiert dort seine Weltpremiere. Er soll laut Angaben der General-Motor-Tochter im Labortest 400 Kilometer weit gekommen sein. Erste Details dazu lesen Sie hier.
Außerdem am Daimler-Stand: das 2017 in Serie geplante Brennstoffzellen-Auto auf Basis des sportlichen Geländewagens GLC.
Unittelbar vor Beginn des Salons am 1. Oktober zeigt VW nun Designskizzen eines Kompaktwagens. Auf den Bildern ist ein Fünftürer mit einer futuristischen Beleuchtung. Kühlergrill gibt es keinen – konsequent bei einem Elektroauto.
In einer Pressemitteilung weist VW darauf hin, dass die Basis des Wagens aus einem Stahlkörper bestehen soll. Als Fahrzeug der Kompaktklasse sollen sich die Abmessungen am Branchenprimus Golf orientieren, das Platzangebot im Innenraum jedoch eher am Passat.
Aus Sicht des Datenschutzes interessant: Der Wagen soll stets online und in Verbindung mit einem VW-App-Store sein. Eine Volkswagen-ID ist dann für jeden Fahrer obligatorisch. Damit speichert VW alle Daten und Einstellungen.
Nach dem Kompakten sollen noch ein Crossover, eine Luxuslimousine, ein Sportwagen und ein Van folgen. Insgesamt will die Kernmarke VW-Pkw 20 neue rein batteriebetriebene Elektroauto-Modelle bis zum Jahr 2020 auf den Markt bringen.
Porsche Panamera als Hybrid
Für Preise von mindestens 107.553 Euro kombiniert der ab April 2017 lieferbare Viersitzer nach Angaben des Unternehmens einen 2,9 Liter großen V6-Turbobenziner mit 330 PS mit einem 100 kW (136 PS) starken Elektromotor und einer achtstufigen Doppelkupplung. Mindestens 3,6 Stunden benötigt die verbaute Lithium-Ionen-Batterie, ehe sie vollgeladen ist. Ihre Kapazität liegt bei 14,1 kWh und soll im E-Betrieb ein Tempo von bis zu 140 km/h ermöglichen.
Porsche verspricht einen beinahe unglaublichen Normverbrauch von 2,5 Litern und einen CO2-Ausstoß auf 56 g/km. Ruft man die volle Leistung beider Motoren ab, stehen bis zu 462 PS und maximal 700 Nm bereit. So beschleunigt der Hybrid-Panamera in 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht ein Spitzentempo von 278 km/h. Porsche-Chef Oliver Blume kündigte an, dass es nicht bei dem Panamera mit Steckdosenanschluss bleiben solle.

Die zweite Generation des Panamera zeigt Porsche auf dem Pariser Salon Anfang Oktober erstmals auch als Plug-in-Hybrid.
Auch BMW dürfte sich ausführlicher zu seiner neuen Elektrostrategie äußern. Schon im Vorfeld verlautete aus dem Unternehmen, das Angebot an reinen Elektroautos werde breiter werden und sich nicht mehr auf die i-Reihe beschränken. Außerdem wird der i3 mit einer neuen Batterie und höherer Reichweite hinzukommen, eine Sonderauflage des E-Sportwagens i8 und eine neue Variante der Marke Mini. Auch ein elektrisches Motorrad wollen die Bayern vorführen.
Renault hat sich als Anbieter von Elektroautos längst etabliert – und soll Gerüchten zufolge sein Modell Zoe mit höherer Reichweite präsentieren.
Vergeblich suchen dürfte man hingegen nach Elektroneuheiten von Volvo: Der schwedische Hersteller spart sich den Auftritt an der Seine genau wie auch Ford, Lamborghini oder Bentley. Indes: Die beiden letztgenannten Autobauer sind bisher ohnehin kaum als treibende Kraft im E-Autobau aufgefallen.
Mit Material von dpa
Hallo,
wo kommen die Batterien für die Vw`s her? Vom Zulieferer der dann streikt?
Eigenproduktion dürfte ja nicht zu erwarten sein. Hat man leider vergessen zu forschen und entwickeln bei den Miliardengewinnen in der Vergangenheit war das ja ach nicht nötig. Zukunft verpennt, schade. Oder hat schon jemand was von einer Mega Fabrik für Akkus von VW gehört?
Smart = Micro-City Car = Nischenprodukt
Panamera PHeV = Nischenprodukt
Wo sind echte und bezahlbare E-Autos der Mittelklasse á la Passat, A4 oder gar in der Größe eines A6 der deutschen Hersteller?
Wieder nur Ankündigungen für 2020???