Drei elektrisierende Tage


Es war eine einmalige Gelegenheit: Sechs Motorwelt-Leser konnten den Opel Ampera als Vorserienmodell drei Tage lang ausprobieren – und das weit vor dem Händlertermin. Der Wagen ist das weltweit erste Elektroauto mit „Range-Extender“: Wenn die Batterie des Ampera nach etwa 60 Kilometern  schlappmacht, springt ein mit Benzin betriebener Verbrennungsmotor an, der per Generator Strom für den Antrieb erzeugt. Hier erfahren Sie, wie es unseren Testern ergangen ist.

Jenny Eberhardt begeistert besonders die Geräuschlosigkeit im Elektromodus.

Jenny Eberhardt begeistert die Geräuschlosigkeit des Ampera im Elektromodus.

Alle Teilnehmer empfanden die Umstellung von ihrem Auto auf den Ampera als unproblematisch. Sie waren begeistert von Beschleunigung, Geräuschlosigkeit und Umweltfreundlichkeit des Wagens. Auch dass kein Schalten zu spüren und er günstig zu fahren ist, bewerteten sie positiv. Allerdings hielt nur die Hälfte von ihnen die Höchstgeschwindigkeit von 161 km/h für ausreichend. Fast alle waren der Meinung, der Ampera könnte ihr konventionelles Auto ersetzen – wenn da der Preis nicht wäre: Fünf der Probefahrer halten die rund 43.000 Euro, die der Ampera kosten wird, für nicht akzeptabel.

Und das sagen die Tester im Einzelnen:

Jenny Eberhardt, 23, selbstständig:

„Die ersten Meter mit dem Ampera waren sehr ungewohnt: Man sitzt in einem total futuristisch anmutenden Gefährt, das sich völlig lautlos in Bewegung setzt. Man hört nur das Abrollgeräusch der Reifen und ab einer gewissen Geschwindigkeit den Fahrtwind. Sobald man dann voll auf das Pedal tritt und förmlich nach vorne geschossen wird – was  man aber fast nur auf dem Tacho sieht, denn der Ton bleibt aus – ist man voll dem Bann des elektrischen Fahrens verfallen.

Die Straßenlage des Ampera ist sehr gut, vor allem auf der Autobahn bei hohen Geschwindigkeiten machen sich das hohe Gewicht und der lange Radstand bemerkbar, selbst bei 170 km/h lag er total ruhig auf der Straße.

Das Aufladen ist kinderleicht, das Ladegerät erkennt die Stromstärke und regelt dementsprechend herunter. Man bekommt im Display die ungefähre Zeit angezeigt, wann er fertig geladen hat, und während dieser Dauer leuchtet eine grüne Lampe auf dem Armaturenbrett. Wenn er voll geladen ist, fängt diese an zu blinken. Die Ladezeit hat bei uns bei 12 Ampere etwa fünf Stunden gedauert.

Mein Fazit: Ein sehr interessantes Auto, es hat sehr viel Spaß gemacht, es zu fahren und zu testen. Vor allem ein halbes Jahr vor Markteinführung, war es auf jedem Parkplatz natürlich DER Hingucker. Ich musste oft das Auto erklären und Fragen beantworten. Viele schreckte der Preis ab, dieser ist durch den Einbau modernster Techniken allerdings nachvollziehbar. Ich bin gut 500 Kilometer gefahren und hatte bei meist sportlicher Fahrweise laut Bordcomputer einen Durchschnittsverbrauch von 4,5l/100 km. Die längste rein elektrisch gefahrene Strecke war 92 Kilometer, bei sehr sparsamer Fahrweise.“

Er würde den Ampera sofort kaufen, wenn er günstiger wäre: Stefan Eichhorn.

Er würde den Ampera sofort kaufen, wenn er günstiger wäre: Stefan Eichhorn.

Stefan Eichhorn, 26, Maschinenbau-Ingenieur:

„Der Ampera hat uns sicher und sparsam quer durch Deutschland gebracht. Wir hatten zwei lange Autobahnetappen dabei, die jeweils etwa vier Stunden dauerten. Der Komfort ist dabei sehr gut, was sich durch die bequemen Sitze, die gute Geräuschdämmung und das gut abgestimmte Fahrwerk äußert.

Wir haben uns auf den vielen Kilometern auch nie als Verkehrshindernis gefühlt, was die Theorie bestätigt, dass die 161 km/h Höchstgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen ausreichend sind. Die Überholvorgänge gehen schnell und mühelos vonstatten, obwohl das Antriebssystem manchmal etwas überrascht wirkt, wenn plötzliche Beschleunigung angefordert wird. Dann dauert es eine oder zwei Sekunden, bis der Pedalbefehl umgesetzt wird.

Der Ampera scheint aber eher für die Stadt und die Landstraßen gemacht zu sein. Dort verblüfft er den Fahrer und die anderen Verkehrsteilnehmer mit geräuschloser Kraftentfaltung und tollen Fahrleistungen, sodass er sich nicht vor Vertretern in großen Diesel-Kombis verstecken muss.

Wenn der Ampera jetzt noch für ca. 30 bis 35.000 Euro (gern auch gebraucht) zu haben wäre, würde ich sofort den Kaufvertrag unterschreiben.“

Tobias van Treeck, 32, Diplom-Informatiker:

„Eine tolle Zeit, die Lust auf mehr macht. Alles in allem ein sehr positives Fahrerlebnis, trotz Problemen beim Akkuladen am zweiten Testtag; Kommentar meiner Frau: ‚Das ist ja wie  Kitt bei Knight Rider‘. Als Normalautofahrer ist man es gar nicht gewöhnt, dass sich die Leute nach dem Auto umdrehen. Als ich abends von der Arbeit kam und den Ampera vor der Tür abgestellt hatte, hielt sofort ein weiteres Fahrzeug an und der Fahrer sprach mich auf das Auto an. Man muss also immer 10 Minuten mehr Zeit einplanen.“

Klaus Niessen testete den Ampera mit Frau und Kind.

Klaus Niessen testete den Ampera mit Frau und Kind.

Klaus Niessen, 38, Unternehmensberater:

„Das Fahren mit dem Elektroauto ist schlicht beeindruckend. Es beginnt mit dem Drücken des Startknopfes. Es kommt ein Geräusch, welches das Starten des Autos signalisiert. Dann höre ich nichts – der Kommentar des Fachmannes auf dem Beifahrersitz: ‚Der Motor ist nun an.‘

Die Standardeinstellungen der Elektronik sind nach dem Start passend, um direkt elektrisch loszufahren. Beim Betätigen des Gaspedals gleitet das Auto lautlos über die Straße – eine erste Gelegenheit, die leise Fußgängerhupe zu betätigen, um die Kinder in der Straße auf mich aufmerksam zu machen. Passanten wundern sich, während man vorbeifährt, es ist nur das Geräusch der Reifen zu hören.

Es fällt auf, dass das Fahren mit dem Elektroauto schnell zur Normalsituation wird. Die Bedienung der spezifischen Funktionen der Elektronik ist simpel, der Wechsel der verschiedenen Fahrmodi lässt sich über einen Knopf einfach einstellen. Über das vordere Display hat man die Informationen zur aktuellen Betriebsart und verbleibenden Reichweite im Blick.

Ebenso deutlich sichtbar im Cockpit ist die Geschwindigkeit. Dies ist wichtig, da Motorengeräusche aufgrund fehlender Kupplung und Elektromotor entfallen – als Fahrer muss man ein neues Gefühl dafür entwickeln, wie schnell das Fahrzeug gerade ist, und kann sich nicht mehr nur auf das Hören verlassen.

Am Ende bin ich nicht sicher, ob das Auto in praktischer Hinsicht das eigene Fahrzeug ersetzen kann. Trotzdem ist man geneigt, diese Nachteile in Kauf zu nehmen: Jedesmal ist man beim Durchtreten des ‚Gaspedals‘ von Neuem beeindruckt – sanft wird man in den Sitz gedrückt, das Auto beschleunigt frei von Abgasen und nahezu lautlos in neun Sekunden von 0 auf 100. Willkommen in der Zukunft.“

Veit Bäcker, 30, Elektrotechniker:

„Die erste Fahrt erinnerte mich stark an Raumschiff Enterprise – so viele Knöpfe und Displays, die alle gleichzeitig um Aufmerksamkeit betteln. Einsteigen, Knöpfchen drücken … Ist der Motor schon an? Ein vorsichtiger Druck auf das Gaspedal, und der Wagen gleitet flüsterleise vom Hof. Sogar so leise, dass man sich dem Gehör nach immer um etwa 20km/h langsamer wähnt, als man tatsächlich ist. Fazit : Ich sehe dem Abgabetermin mit einem weinenden Auge entgegen, und mit einem lachenden Auge hingegen dem Tag, an dem vielleicht solche schicken Flitzer erschwinglich für mich werden.“

Heiko Wieblitz ist sich sicher: Der Ampera eignet sich auch als Familienkutsche im Alltag.

Heiko Wieblitz ist sich sicher: Der Ampera eignet sich auch als Familienkutsche im Alltag.

Heiko Wieblitz, 37, Polizeibeamter:

„Ein wirklich durchdachtes Fahrzeug auf hohem technischen Stand, mit durchdachtem innovativen Antriebskonzept, welches meinen bisherigen Skoda Octavia Combi tatsächlich ersetzen könnte. Die wenigen Nachteile können mit Ausnahme des Anschaffungspreises tatsächlich vernachlässigt werden.

Durch die nahezu ausschließliche Verwendung des Batteriemodus und der eigenen Stromproduktion mittels privatem Blockheizkraftwerk würde sich in meinem Fall eine monatliche Einsparung nur für den Treibstoff in Höhe von etwa 200 bis 250 Euro ergeben. Demgegenüber stehen jedoch die relativ hohen Anschaffungskosten, weshalb meines Erachtens für den Privatbereich ein weiterer Kaufanreiz geschaffen werden müsste, zum Beispiel in Form eines staatlichen Zuschusses, wie es in anderen Ländern längst der Fall ist.“

 

33 Antworten zu “Drei elektrisierende Tage

  1. Die Zeitung „Auto-Motor-und-Sport“ (m. E. eher VW-nahe) hat den Ampera besonders im Langstreckenbereich über mehrere Tage zwischen zwei Großstädten (mehrere hundert Kilometer Distanz) im Landstraßen- und Autobahnbetrieg getestet und hat insgesamt einen Verbrauch von 4,2 Ltr. bescheinigt. Es gab rein elektrische Strecken und solche mit Extender.
    g.veith

  2. Wir haben einen umgebauten Plugin Prius im Fuhrpark und haben schon einige Erfahrung in Sachen „neue“ Mobilität gesammelt.

    Nachzulesen auf: http://www.waffenschmiede.at/home/de/component/content/article/34-updates/65-5-digits-left.html

    Der Ampera ist zwar ein Anfang in die richtige Richtung, jedoch einfach zu halbherzig.

  3. Was hier bei aller Euphorie vergessen wird,ist das nicht jeder die Möglichkeit hat so ein Wägelchen einzustöpseln und deshalb werden solche Fahrzeuge,nicht nur wegen des Preises,Nischenprodukte bleiben !
    Was auch aufällt ist das Opel mölich peinlichst nicht erwähnt was das Fahrzeug im reinen Range-Extender Betrieb verbraucht !
    Die im oberen Erfahrungsbericht erwähnten 4,5 Liter bei sporlicher Fahrweise sind totaler Quatsch und höchst irreführend !
    Man braucht nur über den Großen Teich blicken und bekanntlich wird dort nicht besonders schnell gefahren !
    Mit 7-8 Litern wird man schon rechen müßen-bei 120 Km/h .
    Alles was darüber geht und der Ampera wird zum Säufer !

  4. Hallo,
    @ Hr. Buschhorn: Es stimmt, dass die Batterie nur zu 70% entladen wird, bevor der RE anspringt, heißt aber, dass von den 16 kWh anfangs auch nur 10,7 kWh genutzt werden, mit denen man ca. 60km (ich kam 92km!) weit kommt….heißt also 30% darf sie verlieren, dann kann man immernoch etwa 45 km fahren und keine 30 km, da haben Sie wohl einen kleinen Rechenfehler, denn das wären 50% einbuße…..und auf Handyakkus gibt es je nach Herrsteller max. ein halbes Jahr Garantie….da diese den Akku als Verschleißteil deklarieren, was er ja auch ist….

    Ich denke auch nicht, dass man den Ampera direkt mit dem Prius vergleichen kann, der Prius nutzt die elektrische Kraft zum anfahren und jetzt in der neusten Generation max bis 45km/h, ganze 2km lang :), mit dem Ampera kann man rein elektrisch fahren, auch noch mit 160 auf der Autobahn….zudem verwendet der Prius noch die alten NiMH Akkus, die meines Erachtens noch schädlicher für die Umwelt sind und noch schneller an Kapazität verlieren….

    @Eberhard: 500km sind zu wenig? Man kann doch dann an jeder handelsüblichen Tankstelle nachtanken? Somit erhöht sich die Reichweite nahezu ins unendliche…..wenn der Tank noch größer wäre, wäre es wieder mehr Gewicht und sie betonen ja extra Ihre Neigung zum Leichtbau!

    In den 3 Tagen in denen ich den Ampera testen durfte, hat er mich schon überzeugt, für Leute die pendeln und wirklich am Tag nur die 60km zurücklegen ist er das optimale Auto!…..Wenn da der Preis nicht wäre 😉

  5. Natürlich ist ein Auto wie der Ampera interessant – ich frage mich nur, wie kommt es, daß der in USA als Chevrolet ca. 10.000 $ weniger kostet? Ist der Transport so teuer oder kostet das Opel-Emblem so viel? – Bei aller Liebe zum Elektroantrieb – wenn viele den nutzen, wo kommt der umweltfreundliche Strom her? Die LI-Batterien scheinen auch ihre Schwäche zu haben -( die Batterie von meinem E-Bike lässt sich bereits nach fast 2 Jahren nicht mehr laden trotz regelmäßiger Erhaltungsladungen und wenig Nutzung im Sommer) Das gibt zu denken

    • @Karli: Natürlich sind die Li-Batterien der Knackpunkt. Schauen Sie sich mal die Batterien Ihres Handys oder Ihres Laptops an, die machen auch nach drei, spätesten vier Jahren die Grätsche und müssen ersetzt werden, falls man nicht für das Handy ein gaaaanz langes Verlängerungskabel hat ;-).
      @ all: Bei der Entwicklungs alternativer Antriebskonzepze wurden m. E. zwei gravierende Fehler begangen. 1. die mittlerweile ausschließliche Fokussierung auf den Batteriebetrieb. Die Alternativen dazu – Brennstoffzelle und Wasserstoff-getriebene Verbrennungsmotoren – wurden nicht oder nur halbherzig weiterverfolgt, obwohl bei diesen Konzepten das Problem der geringen Reichweite und der langen „Tankzeiten“ nicht aufgetreten wäre.
      2. Man packt einfach zuviel Gewicht in die Fahrzeuge (nicht zuletzt durch die schweren Batterien, z. B. 160 kg beim Ampera). Der Ampera hat ein Leergewicht von 1,8 t, der Prius immer noch 1,5 t, was bei Fahrzeugen dieser Klasse absolut zuviel ist. Die E-Cars von BMW, Mercedes usw. dürften eher noch darüber liegen. Und Gewicht kostet Leistung.
      Ich habe vor ziemlich genau 20 Jahren einen Artikel über ein E-Auto geschrieben, das an der Uni Darmstadt von einer studentischen Arbeitsgruppe entwickelt wurde. Durch konsequente Leichtbauweise hatte das Gefährt ein Leergewicht von 500 kg, dafür aber eine Reichweite von 300 km (ohne Hilfsmotor). Größe: etwa wie ein Smart, also zwei Personen und ein Kasten Bier. Das Auto sollte auch dem ADAC noch bekannt sein, da es die ADAC-Crashtests trotz der extremen Leichtbauweise bestanden hatte.
      Mein Fazit: Beim derzeitigen Stand der Batterie-Technologie ist jeder Euro an Förderungsgeldern, der an die Automobil-Industrie oder an den Verbraucher als Kaufanreiz gezahlt wird, verschwendetes Geld. Diese Mittel wären in der Grundlagenforschung, die letztlich zu Energiespeichern mit höherer Leistungsdichte führen sollte, besser aufgehoben. (Sorry, aber ich bin in meinem heiligen Zorn etwas von der eigentlichen Li-Batterie-Thematik abgekommen, verfehlte Subventiionspolitik regt mich aber auch dermaßen auf -;) )

      • Korrektur: Der erwähnte Artikel über das Auto der Uni Darmstadt ist erst etwa zehn Jahre alt, nicht 20. Sorry!

      • Willi der Wutz

        Hallo Eberhard,
        >> der Prius immer noch 1,5 t, was bei Fahrzeugen dieser Klasse absolut zuviel ist <<
        Der Prius is aber kein Klein- oder Kompaktwagen wie dein Smart-Verschnitt, sondern ein absolut alltagstauglicher Familien-Mittelklassewagen. Und dafür ist das Gewicht sehr wohl an der unteren Grenze.
        Zum Thema Akku-Lebensdauer: Toyota hat 8 bzw 5 Jahre Garantie auf alle Hybrid-Komponenten (auch den Akku); daraus folgt, daß mit entsprechendem KnowHow auch eine entsprechend lange Akku-Lebensdauer möglich ist. Richtig ist, daß dies nur mit Teilentladungen möglich ist (bis max 20% Ladestand entladen) sodaß die Gewicht/Leistungs-Ratio schlechter ausfällt als wenn man nen Batteriepack komplett runternudelt. Aber die Lebensdauer ist da, was alle seit über 10 Jahre fahrenden Priusse beweisen, wo noch keiner nen Austausch-Akkusatz hat. (Nebenbei: Es gibt einige Fahrer, die schon mehr als 400.000km mit Priussen hinter sich haben, und keinerlei Ausfälle zu berichten wissen) Einfach mal im Forum mitlesen: http://www.hybrid-piloten.de und ww.priusfreunde.de

        Batterie-Gewicht: 160kg sind für ein Auto nicht viel, denn dann dürftest du deine Familie auch nicht mehr mitnehmen…

        Ansonsten sind wir in Bezug auf Subventionen auf der selben Wellenlänge…

  6. @ Dieter Buschhorn: Vielen Dank für die erhellende Beispielrechnung. Erscheinen mir die idealerweise erreichbaren 60 km Elektroreichweite als viel zu gering, um einen praktischen Nutzwert zu haben, so sind die erwähnten 30 km der reine Witz. Gewiss, die tägliche km-Leistung des Durchschnitt-Autofahrers dürfte sich in diesem Bereich bewegen, dafür brauche ich aber kein 43.000-EUR-Fahrzeug. Und die maximal mit RE erzielbaren 500 km sind für Urlaubs- oder Geschäftsfahrten auch nicht ausreichend.
    Weiter noch: Auch dieser reichlich unreflektierte Motorwelt-Artikel geht haarscharf an der Realität vorbei. Selbstverständlich ist es angenehm, das Auto vor Fahrantritt per Fernsteuerung klimatisieren zu können. Bei konventionellen Standheizungen ist das aber bereits seit Jahrzehnten Stand der Technik – Innovation sieht bei mir anders aus. Viel wichtiger erscheint mir die Frage: Was geschieht im Winter, wenn die Batteriekapazität aufgrund der niedrigen Temperaturen ohnehin in die Knie geht? Beschlag- und eisfreie Scheiben tragen nach meiner Erfahrung durchaus zur Verkehrssicherheit bei. Dazu braucht es aber eine Heizung. Zieht die ihre Energie ebenfalls aus der Batterie? Dann dürfte die tatsächliche km-Leistung noch weiter sinken. Oder muss man das Hilfsmotörchen anwerfen, um mit dessen Abwärme zu heizen? Damit wäre das gesamte E-Konzept ad absurdum geführt. Ähnlich verhält es sich mit anderen überflüssigen Extras wie Licht und Gebläse. Kommen noch weitere Verbraucher hinzu, kann man wohl froh sein, wenn man das Auto aus eigener E-Kraft aus der Garage bekommt ;-).
    Das Problem steckt nach wie vor in der Batterie-Technologie, die sich im Grunde noch auf dem Stand von vor 100 Jahren befindet. Li-Ionen-Batterien bilden nur marginale Weiterentwicklungen, ein echter Quantensprung ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Dazu kommt, dass Li-Ionen-Batterien (ebenso wie alle anderen Batteriearten) Sondermüll sind. Sondermüll statt CO2 – was besser ist, möge jeder für sich selbst entscheiden. Spätestens in 20 Jahren geht dann um die Entsorgung des Batterie-Sondermülls das gleiche politische Gezänk los, wie wir es heute beim Atommüll erleben.
    Noch nicht erwähnt wurden die erheblichen Kosten für einen neuen Batteriesatz – aber das würde den Umfangs dieses Posts sprengen.

    • Auch wenn die 30km Reichweite für Sie „ein Witz“ ist, ist das genau die durchschnittliche Fahrleistung des deutschen Autofahrers. Abzüglich Urlaubsfahrten liegt die tatsächliche sogar deutlich drunter. Und Dank Range Extender gibt es ja auch keine Gefahr, mit leerem Akku liegenzubleiben.
      500km Reichweite sind Ihnen zu wenig? Manche haben halt immer ´was zu mäkeln…
      Nur beim Preis muss ich Ihnen Recht geben: definitiv viel zu teuer. Ansonsten ist der Ampera ENDLICH der Schritt in die richtige Richtung. Nur eben 20 Jahre zu spät…

      • Willi der Wutz

        Lustigerweise stellte sich ja zwischenzeitlich heraus, dass der sog. Range-Extender kein unabhängiger Generator ist (wie anfänglich behauptet), sondern schlicht ein abgekupfertes Prius-Antriebskonzept ist. Der Benziner vom Ampera hängt sehr wohl am Planetengetriebe und somit direkt am Antriebsstrang. Und genauso wie der Prius hat er einen Haupt/Fahr-Elektromotor und einen zweiten Motor/Generator.
        Im Gegensatz zum Prius ist aber beim Ampera der Elektromotor deutlich stärker (111kW gegenüber 73KW) dafür der Benziner schwächer (70PS gegenüber 99PS) und die Höchstgeschwindigkeit geringer (161 gegenüber 194). Insofern ist der Ampera ein deutlich mehr elektrifizierter Hybrid als der aktuelle Prius. Mal abwarten, mit welchen Daten der kommende Prius PlugIn dann aufwarten kann.

        Auch für mich nicht klar, warum man an 500km Reichweite rummäkeln muss. Als ob man nen Ampera nicht an der näxten Tankstelle wieder auffüllen könnte. Manche SUVs kommen keine 300km weit mit einer Tankfüllung….

  7. Seit 14 Jahren fahre ich einen OPEL Omega V6 (z.Z. 130 000 km)
    Immer noch erster Motor, erste Kupplung, erste Bremsscheiben, erste Auspuffanlage, keinen Rost (Auto wird ca alle 6-7 Wochen durch die Waschanlage geschickt), guter Werkstattservice -FA Lentz- Ölwechsel alle ca 30000km mit Mobil1, einzige ungewöhnliche Reparatur war die Zentralverriegelung, Verbrauch je nach Fahrweise 8,4 bis 11,3 Ltr.
    Deshalb: immer wieder gerne OPEL
    Den neuen Ampera konnte ich auch zufällig für 3-4 km von innen erleben:
    sehr leise, sehr spurtstark, ein Superauto.
    Wenn OPEL die Garantie vernünftig für Privatkunden gestaltet
    und der Staat dieses echte E-Auto mit Extender mit einer Kaufprämie unterstütz, ist das die Wahl in Zukunft.
    Es ist seltsam zu lesen, dass Daimer, BMW, Porsche, Infinity usw. Autos bauen, die nur 2 bis 20 km elektrisch schaffen.
    Da gibt OPEL eine Weltklasse für sich ab. SUPER!
    g.veith

  8. Seit 14 Jahren fahre ich einen Opel Omega V6 (z.Z. 230 000 km: erste Kupplung, erste Auspuffanlage, erste Bremsscheiben, kein Rost, das Fahrzeug geht alle ca 6Wochen mal durch die Waschanlage, erster Motor, Verbrauch je nach Fahrweise 8,6 bis 11 Ltr., guter Werkstattservice -Autohaus Lentz-, einziger ärgerlicher Defekt:: Schließmotor der Zentralverriegelung defekt; insgesamt aber ein tolles Auto, deshalb: immer wieder OPEL! ;-))
    Den Ampera konnte ich auch per Zufall mal für 3km von innen kennen lernen. Das hat mich sehr begeistert. Opel ist mit diesem Fahrzeug weltspitze. Wenn ich lese, dass Fahrzeuge von BMW, Porsche Infinity usw manchmal nur 2 bis 20 km rein elektrisch fahren, kann ich nur den Kopf schütteln. Einzig die Batterie-Garantie sollte Opel verbessern und unser sollte Gesetzgeber ein solches Fahrzeug durch Kaufboni unterstützen, wie es im Ausland geschieht bzw. kommt.

    g.veith

  9. Na ja Opel oder besser gesagt GM …
    ein Bankrott Unternehmen ohne gleichen und dann wollen sie ein Auto Bauen ? na ja schaut euch doch mal die Kisten genauer an ,,, dort etwas geklaut dort etwas abgekupfert ach ja das Heck könnte man bei dem auch verwenden … Opel GTC sieht doch wie ein VW Scirocco aus … Toyota Primus den E- Antrieb geklaut größere Batterie … ach ja OPEL was heißt das wohl ?! Ohne Power Ewig Letzter ; Opel Kisten sind doch was für Alte Opas mit WC Papierrolle auf der Hutablage , und ehe ich es Vergesse im Internet bekommst du Opel „Autos“ mindestens 25% unter dem Listenpreis ! oft sogar 50% Billiger ! Zafira hat ein Nachbar 50% unter dem Neupreis gekauft (Händler war wohl froh das der Schrott vom Hof gegangen ist … Ich sage nur einmal Opel nie wieder Opel ! ich hatte einen Vectra Caravan Modell B Baujahr 2001 das war das letzte , Passunggen wie ein Unfallwagen , undicht es war innen immer nass und muffig , Ölverlust , Klima vom ersten Tag an Probleme , Lack blättert stellenweise ab und das alles an einem Neuwagen ! also nach 5 Monaten und endlosen Reparaturversuchen zurückgegeben !

    • @Tom: Du bist ja das wandelnde Vorurteil… Bist du immer so miesepetrig drauf? Ich hatte auch mal anno 1995 nen Opel Vectra, bei dem ebenfalls die Qualität besch…n war, und seitdem fahr ich Toyota (3x Avensis, nun nen Prius). Aber man muss bei dieser Bewertung auch dran denken, dass meine und deine Opel-Erfahrungen nun schon 10 und mehr Jahre zurückliegen, und sich seitdem bei Opel einiges getan hat (siehe auch TÜV-Mängelstatistik).
      Gebaut wird der Ampera übrigens in USA, daher hab ich nun eher Bauchweh als wenn er in D gebaut würde. Die Ami-Auto Qualität ist nun auch nicht unbedingt weltberühmt.

      • @Willi der Wutz: 1995 müsste etwa die Zeit gewesen sein, als Opel unter dem Lopez-Syndrom litt. Lopez war damals der Chefeinkäufer von Opel und hat die Zulieferer derartig geknebelt, dass die einfach keine vernünftige Qualität mehr liefern konnten. Daher die Qualitätsprobleme und der Ruf war ruiniert. Von Opel ging Lopez übrigens mitsamt der halben Einkaufsabteilung zu VW, wo er aber auch bald wieder gegangen wurde.
        @Tom: Eine etwas stärkere Beachtung der deutschen Rechtschreibungsregeln würde der Lesbarkeit Ihres Posts durchaus gut tun. Ansonsten ist der Inhalt sowas von off topic, dass er eigentlich überhaupt nicht in diesen Blog gehört.

  10. Übersehe ich immer wieder die gleichen Berichte od. wird es nicht veröffentlicht:Woher kommt der Strom, wenn1, 5, od.10Mio. E-Autos fahren??Was kostet dann die Energie? Grüne Energie- dann bleibt für andere Energieverbraucher nichts mehr übrig! Ist der hohe Preis nicht auch noch subventioniert,also auf Dauer unecht?? Wie umweltschonend und versorgungssicher -seltene Erden-ist die Herstellung der Accus?NEIN,kein Kauf in absehbarer Zeit!!

    • @Anonymus: Irgendwo hatte ich es gelesen: Wenn alle Autos in D voll elektrisch fahren würden, so bräuchte man dazu ca 20% unserer aktuellen Stromkapazität… Also machbar.
      „Seltene Erden“ sind nicht soo selten, nur weil sie damals die Wissenschaft so genannt hatte. Sie sind nur am falschen Platz (von uns Industrienationen aus gesehen 🙂 )
      Und umweltschonend? Du meinst, die antiquierte Benzin/Diesel-Technologie sei umweltschonend? Denk mal an all die Tanker- und Bohrinsel-Unglücke, fahr mal nach Texas und schau dir da die Sauereien rund um die Ölfelder an (die den Ami überhaupt nicht interessieren solang genügend Kohle für die aktuelle Generation rüberkommt). Denk mal an die Unmengen Schweröl-Verbrennungsabgase, die tagtäglich die Öltanker verheizen, damit du dein ach so umweltschonendes V1.0 Auto bewegen kannst.
      Versorgungssicher? Kurz nachgefragt: Wann sind die Ölfelder im Nahen Osten leer? 5 Jahre? Weisst du, was dann der Benzinpreis macht?

      Ne, es is höchste Zeit, dass mal was passiert. Klar ist die aktuelle Batterietechnik noch nicht wirklich ein vollständiger Ersatz, aber es geht auf einmal deutlich vorwärts. Und in der Zwischenzeit sind Vollhybride, die das Beste aus beiden Welten zu einem _bezahlbaren_ Preis bieten, die Erste Wahl. Leider kann man die „Micro-Hybriden“ der deutschen Premium-Hersteller nur als reine Alibi-Kisten bezeichnen, da reicht ein Blick auf das Verhältnis von EMotor- zu Benziner-Leistungen, um die Kisten von VW, Audi, Mercedes und BMW zu disqualifizieren.

    • Hallo Anonymus,
      fahre Du weiter mit fossilen Brennstoffen. Offensichtlich ist an Dir vieles Vorbeigegangen (vermutlioch wird Dir dein Arbeitgeber (Exxon oder Shell) für diesen Eintrag danken.

    • Genau das ist die wichtige Frage: Woher kommt der Strom? Wer heutzutage elektrisch fährt, hat natürlich ein gutes Gefühl dabei. Er verlagert im Prinzip aber nur die Emission von seinem Auspuff hauptsächlich in ein Kohle- oder Atomkraftwerk, genau wie ein Bahnfahrer. So ist doch realistisch gesehen die Situation. An der Stromproduktion und Speicherung muss gearbeitet werden.

  11. hmm. Den selben Spass und mindestens ebenso gute Verbrauchswerte kann man seit über 10 Jahren (!!) mit dem Toyota Prius haben. Den gibt’s inzwischen in der dritten Generation, ist weit über 1 Million mal verkauft, und hat damit seine Serientauglichkeit schon längst bewiesen. Aber klar: Wenn nun endlich mal der erste „deutsche“ Autobauer so langsam in die Puschen kommt, muss das natürlich gebührend gefeiert werden 🙂 Insofern freu ich mich darüber, aber ärgere mich auch, dass deutsche Autobauer für Ihre Bummelei dann auch noch dick Subventionen einstreichen dürfen (die natürlich letztenendens wir alle zahlen)

    • Da kann ich nur voll zustimmen. Aber was finanziert der deutsche Steuerzahler nicht so alles …
      Über die ADAC-PR-Aktion für den AMPERA bzw. GM kann ich nur lachen. Das Fahrzeug ist in dieser Version weder alltagstauglich noch vom Durchschnittsverdiener kaufbar. Es fehlt im Vergleich zu den Mehrkosten der Mehrnutzen und vor allem die Garantie auf den gesamten Hybridstrang (inkl. Batterie!) wie sie Toyota seit Anbeginn des PRIUS gibt. Das ist nämlich aus technischer Sicht der eigentliche Knackpunkt!

  12. Buschhorn, Dieter

    War und bin vom Konzept des Ampera begeistert.Hatte schon eine Bestellung ins Auge gefasst.M.E. großzügige Batteriegarantie bis ich auf das Kleingedruckte im Amperaprospekt stieß.Innerhalb der 8 Jahre Garantie verpflichtet sich Opel lediglich den alten Batteriezustand vor Garantieeintritt durch Instandsetzungen wieder her zu stellen. Vom Austausch der Batterie wird nicht gesprochen.Alterungsbedingt darf die Batterie 30 % an Leistung verlieren.Von ca 16 kWh darf die Leistung auf 11 kWh absinken ohne das der Garantiefall eintritt.Da die Batterie nur zu 70 % entladen wird bevor der Range Extender anspringt stehen dann ca 8 Kwh für den Elektrobetrieb zur Verfügung..Die dann noch vorhandene Laufleistung beträgt max. 30 Km im reinen Elektrobetrieb.Hier sollte Opel auch im Hinblick auf den Kaufpreis dringend nachbessern.Bei einem Batteriedefekt im Handy oder in der Autobatterie bekomme ich auf Garantiebasis auch keinen gebrauchten oder leistungsreduzierten Akkuersatz.Bin mal gespannt wie die größere Europcar Flotte sich bewährt.Übrigens das Volt-Forum ( USA ) ist hoch interessant.Dort wird bereits von zahlreichen Batteriedefekten berichtet.Sind die Garantiebestimmungen beim Volt anders ?.Werde nun erst mal bis Ende 2012 abwarten.Mit freundlichen Grüßen D.Buschhorn

  13. Man würde sich nun nur noch wünschen, daß dieses Auto mit einer praktischeren Karosserie käme, So eine Coupé-Version ist doch im Alltag nicht so günstig, eine ordentliche Heckklappe und großer variabler Kofferraum könnten den Interessentenkreis weiter vergrößern.
    Vielleicht könnteman diese Technik mal in eine Meriva-Karosserie packen ?

  14. Heute hatte ich in Schwetzingen die Gelegenheit mehrere elektrisch betriebene Fahrzeuge zu fahren. Ein E-bike hat Spaß gemacht. Von einem minimalistisch ausgestattetem und vom lauten Innengeräusch wurde ich enttäuscht. Der Ampera hat begeistert – allerdings schreckt hier der Kaufpreis ab.
    viele Grüße
    Thomas

  15. Bei aller Kritik zum Ampera, die ich habe, scheint hier wieder der Kreis der Interessenten für die E- Mobilität erweitert worden zu sein. Das ist gut so und deshalb möchte ich nicht weiter auf das Auto selbst eingehen.

  16. Liebes Opel-Ampera Forum, lieber ADAC,
    der Renault Kangoo RE (steht für range extender) electrique ist doch bestimmt noch früher dagewesen.
    2006 wurde er schon verkauft, siehe hier:
    http://www.solarmobil.net/meldu072-jahreskonferenz-ee.htm
    Und dort kann man einen gebraucht kaufen:
    http://www.stueber-automobile.de/3.html
    Informativ ist auch die ZDF-Frontal Reportage vom 19.07.11 in der der Opel-
    Ampera vom Entwicklungsleiter ultraneu vorgestellt wird, und Herr Stüber einen Kangoo mit Range Extender, einen Gebrauchtwagen (!!!), anpreist.
    Man achte mal auf die Preise …
    Also immer schön bei der Warheit bleiben …
    Mit freundlichen Grüßen
    Herr Lutzmann

    • … von den 500 „Kangoo electrique RE“ (oder auch „electrod“ genannt) – die bis 2006 insg. gebaut wurden – fahren zwei in Koeln … ein Besitzer wohnt uebrigens in der Naehe der KOELNER ADAC-Zentrale ;-).

  17. Pingback: electrive.net » VW, SB Limotive, GM, LG Chem, Magna, E.On, Conti.

  18. „Das weltweit erste Elektroauto mit Range-Extender“ war aber der baugleiche Chevrolet Volt, ein Jahr früher als der Ampera, nur zum Sagen 😉

    • ADAC Motorwelt Blog-Team

      Liebes Opel-Ampera-Forum,

      Besten Dank für den Hinweis, aber der Volt ist ja praktisch baugleich mit dem Ampera und stammt vom Opel-Mutterkonzern General Motors. Darum haben wir ihn nicht gesondert erwähnt.

      Mit freundlichen Grüßen,
      Ihr ADAC Motorwelt Blog-Team

      • ist ja auch vollkommen unerheblich…
        Was macht denn schon so´n blödes Jährchen aus…
        Oder was?

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