Ende des Jahres 2012 soll der Audi R8 e-tron auf den Markt kommen. Ein Sportwagen mit Elektroantrieb, irrsinnig schnell, vermutlich irrsinnig teuer. Die Vorbereitungen für die Kleinserie laufen auf vollen Touren.
„An der Elektromobilität führt kein Weg mehr vorbei.“ Franziscus van Meel, Leiter der E-Mobilitätsstrategie bei Audi, ist sich seiner Sache und Aufgabenstellung absolut sicher: „In zehn bis fünfzehn Jahren sind Elektroautos so selbstverständlich wie heute ein TDI.“ Die Chefetage bei Audi meint es ernst: Zwischen 2011 und 2015 investieren die Ingolstädter mehr als 5 Milliarden Euro in deutsche Standorte. Ein Großteil des Geldes fließt in die Entwicklung von Elektro- und Hybridfahrzeugen. 500 Ingenieure arbeiten zur Zeit schon in diesem Bereich. 1200 weitere Fachkräfte werden gesucht, so war es dieser Tage in Stellenannoncen zu lesen. Auf Basis des A1, des A3 und des R8 hat Audi bereits Elektroautos entwickelt. Und zwar so, dass sich Elektro-Komponenten und Architekturen relativ einfach auch mit anderen Modellreihen verbinden lassen. Ab 2020 rechnet Audi mit 6-stelligen Stückzahlen von Elektroautos. „Wir haben es mit nichts weniger als mit einem Systemwechsel in der Autoindustrie zu tun“, so van Meel.
Nun also der R8. Die aktuelle Version des Sportwagens ist als geschlossenes Coupé oder als offener Spyder zu Preisen zwischen 110.000 und 160.000 € erhältlich. Mit Achtzylinder, 430 PS oder mit Zehnzylinder, 525 PS. Wo der R8 e-tron preislich landet, kann sich jeder selbst ausmalen. Das kaufbare Auto wird allerdings nicht nur teurer sein, sondern auch anders aussehen. Und zwar wie auf den Fotos an der Wand, nicht wie die Erprobungsfahrzeuge, die momentan bei der quattro GmbH in Heilbronn-Biberach aufgebaut werden.
Als wir die Fertingungshalle betreten, warten dort drei lackierte R8-Rohkarossen auf Komplettierung zum Versuchsträger. Die Karossen bestehen wie bei dem konventionellen Sportwagen aus einem Aluminium-Rahmen („Space Frame“) und bringen lediglich rund 200 Kilogramm auf die Waage. Und das ist auch gut so. Denn im Hinterwagen muss ein riesiges Batteeriepaket untergebracht werden, in dem die Antriebsenergie steckt. Der Batterieblock wiegt separat die Kleinigkeit von 550 Kilogramm. Dazu addieren sich die Gewichte des erforderlichen Wasserkühlkreises, der komplexen Leistungselektronik, der Ladegeräte, der Umrichter und von allen Teilen, die ein Auto üblicherweise noch so braucht – zum Fahren, für den Komfort der Insassen und für deren Sicherheit. Wenn der R8 e-tron komplett ist, ist er 1600 Kilogramm schwer. Die Batterie hat eine Maximalkapazität von 53 kWh Energie. Um die Batterie zu schonen, werden nur 42 kWh genutzt. Die Reichweite nach Normzyklus soll 250 Kilometer betragen.
Dabei wäre es ein Wunder, wenn der R8 e-tron außerhalb dichtesten Verkehrs nach Normzyklus bewegt würde. Auf freier Strecke dürfte sich die Batterieladung im Zeitraffer verflüchtigen. Die von Audi versprochenen Fahrleistungen (null auf 100 km/h in 4,8 Sekunden und abgeregelte 200 km/h Höchstgeschwindigkeit) klingen nämlich mehr als glaubwürdig. Schließlich bringen es die vier Elektromotoren – zwei zentral an jeder Achse montiert – auf ein Gesamtdrehmoment von 4500 Newtonmeter. Wer schon einmal einen Pkw mit einem Zehntel dieser Kraft bewegen durfte, hat vielleicht eine Vorstellung, wie ein Auto mit 4500 Nm beschleunigen müsste. Dazu stellt sich die Frage, welches Getriebe, welches Fahrwerk und welche Reifen soviel Kraft überhaupt auf die Straße bringen können? Die Grenzen der Physik sind bekanntlich schon weit davor erreicht. Antwort des zuständigen Fahrwerksentwicklers: „Unsere Testfahrten auf Eis waren äußerst vielversprechend.“ Der Spaß, den er und seine Kollegen dabei gehabt haben müssen, leuchtet aus seinen Augen, als er das sagt.
Fazit: Mit Vernunft hat der Audi R8 e-tron nichts zu tun. Für etwas ist er dennoch gut: Die Vorfreude auf einen elektrisch angetriebenen Kleinwagen zu wecken. Denn auch der könnte ziemlich sexy sein.
Text: Wolfgang Rudschies
Alleranfang ist schwer und teuer. Nehmen wir mal mein erstes Handy, seine Standby-zeit betrug stolze 7 Stunden, ladezeit 14. Dazu war es mit 1200,-DM (24-Mon.Vertr.) ganz schön teuer.
Für den Tesla gibt es ja auch eine Menge Intressenten – und wohl auch Käufer – der Markt ist da, man muss jetzt die Chance nutzen. Und mal ehrlich: Für so ein chickes Auto, das auch Ferraris und Porsche alt aussehen lässt, sind doch 95000 Dollar nicht zu viel, oder?!
Wen nich wär ein Millionär…..
Wenn wir und unsere Unternehmen nicht in Zukunftstechnologien investieren, verlieren wir den Anschluss an die Mobilität der Zukunft! An der Elektromobilität führt kein Weg mehr vorbei!
Ja, irre ist diese Variante eines PKW schon. Soll es auch geben. Wer es sich leisten kann und eben nicht den tatsächlichen Sinn hinter einem E- Mobil sieht, hat zuviel Geld und zu wenig Verstand. Der Markt ist groß und verträgt auch diese Modelle.