ADAC-Übersicht: Das kosten E-Autos pro Kilometer


E-Autos sind fast immer deutlich teurer als entsprechende Modelle mit Verbrennungsmotor. Der ADAC hat nun erstmals die tatsächlichen Kilometerkosten aller in Deutschland erhältlichen Elektroautos erhoben – und mit denen der entsprechenden Benzin- und Dieselmodelle verglichen.

Kaufprämie für Elektroautos

5000 Euro Förderung für E-Autos sind im Gespräch: Kann dies die Preisdifferenz zu Fahrzeugen mit Hubkolbenmotor kompensieren?

VW hat ein Problem. Die Abgas-Affäre zieht noch immer ihre Kreise und obwohl die Auto-Nachfrage in der EU seit fast 30 Monaten in Folge steigt, verkauft Europas größter Hersteller vier Prozent weniger Fahrzeuge.

Auch die Elektroautos aus dem VW-Konzern haben nicht das Potenzial, den Hersteller aus Wolfsburg voran zu bringen. Beispiel? Der E-Golf kostet mindestens 34.900 Euro, ein Zweiliter-TDI nur 26.375 Euro und ein Benziner mit 110 PS nur 23.800 Euro. Noch drastischer ist das Preisgefälle beim Kleinstwagen e-Up, der knapp 12.000 Euro teurer ist als seine Modellgenossen mit Hubkolbenmotor.

E-Autos: ohne Förderung kaum rentabel

Doch das Preisproblem ist nicht nur VW-Sache. Die meisten Stromautos werden durch ihren hohen Anschaffungspreis unattraktiv. Viele tausend Euro Preisaufschlag im Vergleich zu gleichen Autos als Benziner oder Diesel sind einfach zu viel. Die Stromer sind zu teuer – auch wenn eine staatliche Förderprämie von 5000 Euro Käufer finanziell unterstützen sollte.

Aber es gibt auch positive Beispiele. Einzelne E-Modelle sind seit ihrer Markteinführung schon deutlich günstiger geworden. Der C-Zero von Citroen kostete beispielsweise bei seiner Markteinführung mehr als 30.000 Euro. Inzwischen ist sein Preis auf 17.850 Euro gesunken und hat sich damit fast halbiert.

Elektro-B-Klasse von Mercedes kaum teurer als Verbrenner

E-Autos sind in den meisten Fällen knapp zehn Cent pro Kilometer teurer als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Einzelne Stromer bieten aber tatsächliche Kosten, die nahe an denen der Hubkolbenmotor-Konkurrenz liegen.

Berechnungen des ADAC zeigen, dass die Elektro-B-Klasse von Mercedes nur 1,2 Cent teurer ist als ein vergleichbarer Benziner (66,2 statt 65,0 Cent). Der Kia mit E-Antrieb kommt seinen Besitzer nur etwa fünf Cent teurer, der vorher genannte Citroen C-Zero ebenso.

Sehen Sie alle Elektroautos und ihre vergleichbaren Modelle mit Verbrennungsmotor in der großen ADAC-Autokostenberechnung:

Autokostenberechnung-E-Modelle-Vergleich_2016

23 Antworten zu “ADAC-Übersicht: Das kosten E-Autos pro Kilometer

  1. warum werden außer dem up keine modelle in dem vergleich berücksichtigt, die man wahlweise als verbrenner oder als Elektro kaufen kann
    zb Renault Kangoo (ZE) und Nissan (e-)NV200

  2. Pingback: E-Golf Sportsvan : VW e-Golf

  3. Der Titel könnte auch so lauten:
    Verbenner-Autos sind fast immer deutlich teurer als entsprechende Modelle mit E-Motor.
    Und ich würde die Tabelle kreieren die das auch zu 100% belegt.
    Einfach nur mal die Lebensdauer von 8 Jahren zugrunde legen und die wirklichen Verbrauchswerte (ist bei beiden mehr, aber schlägt zugunsten des E-Fahrzeugs).
    Wenn es um die Wirtschaftlichkeit aleine geht, sollten wir so einiges nicht kaufen. Nachhaltigkeit, Unabhängigkeit, Speichertechnikforschung, etc. wäre doch auch zu gewichten?
    Mit Verbrenner werden wir das Universum kaum bereisen.

    • “ Lebensdauer von 8 Jahren“???
      Wie gehen Sie denn bitte mit Ihren Fahrzeugen um? Mein Civic ist mittlerweile 21 und mein Voyager 19 und beide sind durchaus noch SEHR „lebendig“!
      Und ein eAuto hat eine noch wesentlich längere Lebensdauer.

  4. Danke lieber ADAC. Echt !

    Ein Renault ZOE ist 10ct pro Kilometer teurer als ein Clio, leut Tabelle.
    Aktuell gibt es aber von Renault 5.000€ Förderung, allerdings nur für Privatpersonen. Damit ist der ZOE dann sogar günstiger als ein Clio.
    Danke das der ADAC hilft, das so klar darzustellen.
    Hinzu kommt kostenloses Parken in ganz Hamburg und zig anderen Städten sowie kostenloses Laden bei Aldi oder in diversen Hotelketten (Marriot usw.).
    Es wird dabei auch noch ein wesentlich höherer Spaßfaktor und Fahrkomfort geboten. Und dann noch ohne Gestank. Nie wieder zur Tankstelle iund zuhause laden ist auch was cooles.
    Nach über 44.000 Kilometern bin ich von der Antriebsart überzeugter denn je. Meinem alten BMW 320d weine ich keine Träne nach.

  5. Die Kritik an den viel zu hohen Listenpreisen ist berechtigt.

    Ansonsten wird man das Gefühl nicht los, als ob sich hier jemand das alte Geschäftsmodell schön rechnen möchte, um es noch für weitere zehn Jahre abzukochen.

    Dieselpreise bei einem Euro mit Strom von 28 Cent vergleichen. Oder trotz Steuerbefreiung und niedrigster Energiekosten bei höheren Betriebskosten herauskommen.

    Die Verunsicherungspropaganda bei der Arbeit. Hundertmal wiederholt dem Verbraucher ein „jetzt noch nicht“ zuflüstern. „Ab in 3 Jahren wird es ganz umweltfreundliche Modelle geben die gut fahren“, hören wir seit 10 Jahren. Noch etwas Wasserstoff in die Augen träufeln (der auch aus Öl hergestellt wird). Aber dabei so ernsthaft wie möglich wirken, indem man das ganze noch als Kundenservice hinstellt.

  6. schweizer Teslafahrer

    Schade, dass es anscheinend bei Euch in Deutschland anscheinend keine Tesla Model S zu kaufen gibt 😉 Meiner hat jetzt 90.000 km runter und gegenüber meinem vorigen Fahrzeug schon 18000 CHF (ca. 16.000 Euro) allein an Spritkosten eingespart – bei gleichem oder leicht höherem Fahrspass.
    Aber egal. Bleibt ihr mal lieber bei den Verbrennern, bleibt für mich mehr Strom über.

  7. Das ist gelinde gesagt kompletter Unsinn, und fuer den Zoe habe ich das auch schwarz auf weiss:

    Mein Zoe Life kostet mich 550 Euro im Monat fuer Batteriemiete etc. UND FINANZIERUNG. D.h. mit dem Geld kaufe ich das Auto per Kredit mit null Anzahlung und null Restwert. Dazu kommen ca. 30 Euro Stromkosten im Monat, weniger wenn ich vermehrt die gratis-angebote nutze statt daheim zu laden. Da ist Service auch schon drin!

    Ich habe 1.5 Jahre rumgerechnet weil mir jeder sagte, ich solle noch warten weil es lohnt sich noch nicht. Klar kommt z.b. ein Dacia billiger – aber im direkten Vergleich Zoe vs. Clio gewinnt eindeutig der Zoe. Und jetzt da ich ihn selber fahre weiss ich auch was diese Angstrechnungen von ADAC, OAMTC etc. alles fuer Schwachsinn sind.

  8. Elektrische Verbrauchseinheit: kw/h ?
    Analog also bei Verbrennern: l/h?
    Ausgeschrieben: Kilowatt pro Stunde pro 100 Kilometer.
    Bei Verbrenner: Liter pro Stunde pro 100 Kilometer.
    Mannomann sind da beim ADAC Physikgenies angestellt oder einfach deppert.

  9. WIE BITTE?
    Der Wertverlust eines eAutos soll doppelt so hoch sein wie beim Verbrenner???

    Ausserdem wird´s erst richtig interessant NACH der „Haltedauer von 4 Jahren“, und dem eventuellen Verkauf dann…

    Sonst geht´s Euch hoffentlich schon noch gut…

    Wie heisst´s so schön:
    „Glaube nie einer Statistik, die Du nicht selbst manipuliert hast“.
    Sollte dem ADAC eigentlich noch in Erinnerung sein…

  10. Man kann so oder auch ganz anders rechnen.

  11. Den Wertverlust finde ich viel zu hoch angesetzt. Was soll außer Strom in den Betriebskosten enthalten sein? Der E-Up würde nur auf 41 Euro Strom mit den Angegebenen Daten kommen.

  12. Ich finde den Wertverlust viel zu hoch angesetzt bei den E-Mobilen. Betriebskosten sind doch nur Strom und da komm ich beim E-Up zB auf nur 41 Euro

  13. Solche Kostenberechnungen machen nur begrenzt Sinn. Wenn alle Leute nur nach Kosten gehen würden, dürfte kein teureres Auto verkauft werden, weil ein günstigeres immer billiger wäre.

    Es wird bald einfach uncool sein, ein Verbrennungsmonster zu fahren und zusätzlich wird ein Model 3 von Tesla bald günstiger und cooler und besser sein als jeder vergleichbare Verbrenner.

  14. Gut Möglich dass bei 4 Jahren Haltedauer und 15.000km die Benziner noch günstiger sind.
    Bei Gewerblichem betrieb mit deutlich mehr Kilometern kann das schon wieder anders aussehen.
    Auch ist zu bedenken das viele Teile am Verbrennungsmotor Antriebsstrang erst nach 4 Jahren reparaturbedürftig werden, die der e-Antrieb gar nicht erst hat (Auspuff, Keilriemen, Katalysator etc.)

  15. Fahre selbst seit fast fünf Jahren privat einen C-Zero.
    Ich kann ihre Kostenaufstellung nicht nachvollziehen.
    Differenzieren Sie Werkstatt und Reifen besser.
    Was meint Fixkosten
    Was verstehen Sie unter Betriebskosten.
    Ich erkenne, das Sie die Kosten für den C-Zero deutlich zu hoch ansetzen. Bitte erklären Sie das!
    Nur ein Beispiel: für Werkstattkosten: Sie betrugen für meinen C-Zero je Jahr gerade einmal 200.- bis 250.- Euro. Ein Satz Leichtlaufreifen für den C-Zero kosten etwa 600.- Euro. Würden die Reifen nach 4 Jahren und 60.000 km getauscht werden müssen (Müssen Sie aber nicht). Sie werden noch etwa 2 Jahre oder 30.000 km halten. So kostet der Reifenwechsel nach 4 Jahren etwa 650.- Euro oder knapp 14 Euro im Monat. die Werkstattkosten pro Monat+ Reifen erreichen bei mir gerade einmal eine monatliche Summe von weniger als 36 Euro. Sie geben jedoch 48 Euro an. Das sind 12 Euro oder 25 % mehr als meine praktische Erfahrung.
    Aus meiner persönliche Sicht rechnen Sie das E-Auto C-Zero auch an anderen Stellen schlecht.
    Gleiches kann ich Ihnen auch mit einem ZOE beweisen.
    In einem haben Sie allerdings recht. Die Anschaffungskosten der Stromer sind deutlich zu hoch. Den Rest ist aus meiner Sicht klar zugunsten der Verbrenner dargestellt, Typisch ADAC… so als Sprachrohr der deutschen Verbrenner-Autoindustrie.
    Erklären sie doch auch einmal den Unterschied im Anschaffungspreis von E-UP VW zu C-Zero oder ZOE.
    Da kommt der Unwille der deutschen Autoindustrie E-Autos zu vernünftigen Preisen zu verkaufen, am besten zum Ausdruck.
    In meinen Augen macht sich der ADAC mit dieser Tabelle wieder einmal nur lächerlich… schade eigentlich

  16. Sehr interessanter und meiner Meinung nach zutreffender Vergleich.
    Schade nur, dass das einzig wirtschaftliche Elektroauto (Tesla Model S) bei dem Vergleich ignoriert wurde.
    Es wäre interessant das Tesla Model S mit ausstattungsbereinigten Wettbewerbsmodellen wie AUDI A7, Mercedes CLS, BMW 6er GranTour und über 300PS bei 30.000km Jahresfahrleistung zu vergleichen.

  17. Eine sehr nüchterne und einseitige Betrachtung. Wenn man das Thema „PKW“ auf die Kosten reduziert, ist es natürlich wie vom ADAC beschrieben. Ein E-PKW kann seine Mehrkosten über eine Laufzeit von unter 10 Jahren (zumindest für Privatpersonen) nicht „hereinfahren“. Wenn man jetzt noch bedenkt, wie hoch die Abschläge bei Verbrennern auf die Listenpreise sind (PKW-Vermittler, Re-Import, Tageszulassungen, etc.), dürfte der reale Wert sogar noch weiter auseinandergehen.

    Der Preis für den C-Zero bzw. iOn ist schonmal die richtige Richtung. Leider sind diese Fahrzeuge auf dem technischen Stand von 2009 und bräuchten dringend eine Überarbeitung. Daran hat aber Mitsubishi kein Interesse, sonst wäre da schon längst etwas passiert.

    • Es ist richtig, das der C-Zero aus 2009 stammt.
      Er wurde in 2012 jedoch überarbeitet. Er bekam ein neue Mittelkonsole, einen anderen Traktionsakkumulator, eine veränderte Heizung, eine Ladekabelverriegelung, und eine Funkfernsteuerung für die Heizung, andere Felgen. Zugleich ist ein Navi erhältlich. Es ist also nicht so, das technisch nichts passiert wäre. Er ist technisch allemal auf dem Nivau eines UP von VW und zugleich Mai eben 9000.- Euro preiswerter.
      Möglicherweise ist es an der Zeit die Karosserie an den Geschmack der Europäer anzupassen. Das wäre auch nicht schwierig, schließlich gibt es eine US Version die allein schon andere Abmaße hat, eine größere Batterie u.Ä. Weltweit sind von dem Gefährt inzwischen knapp 60.000 Stück verkauft worden. Nur in Deutschland gehen die Verkäufe lediglich in einem unteren 2 stelligen Bereich voran. Eigentlich ist es ein ideales Stadtauto.

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