Bitte keinen Zoe aufladen!


Eigentlich freigegeben für alle E-Autos, außer für den Renault Zoe.

Geeignet für alle E-Autos – außer für den Renault Zoe.

Eine Renault-Zoe-Fahrerin lud gerade ihr Fahrzeug an der Ladestation des McDonald’s Restaurants in Böblingen, als die Sicherung an der Säule herausflog. Die Fahrerin bekam von der Fast-Food-Kette  zugesichert, dass man sich um eine Problemlösung kümmern werde. Seit einigen Tagen klebt nun ein Warnhinweis an den Ladestationen. Dort heißt es: „Nicht geeignet für Renault Zoe“, vorerst.

McDonald’s startete vor etwa zwei Jahren ein Pilotprojekt und baute deutschlandweit E-Ladesäulen an 20 Restaurants. Die Idee: Burger essen und den Elektroflitzer kostenlos nachladen. Die Fahrer von E-Mobilen freuen sich in aller Regel über die noch seltenen Ladestationen. Das Dumme nur: Seit Anfang Juli warnt ein Aufkleber an den McDonald’s-E-Säulen alle Zoe-Besitzer davor, hier ihr Fahrzeug zu laden. Grund dafür ist eine Zoe-Fahrerin, die vor etwa drei Wochen an der Ladestation des Böblinger Fast-Food-Restaurants für eine defekte Sicherung sorgte, als sie ihren Zoe anschloss.

Der Renault Zoe ist derzeit eines der beliebtesten E-Autos in Europa und brach soeben in Frankreich einen Verkaufsrekord. Es sind also relativ viele Modelle auf den Straßen unterwegs. Aber die Ladesäule bei McDonald’s scheint derzeit nicht kompatibel zu sein. „Wer seinen Zoe an einem McDonald’s-Restaurant aufladen möchte, sollte sich bis Anfang August gedulden“, sagt Frank Thurecht, Leiter der Abteilung Technologie und Entwicklung beim Unternehmen Antriebs- und Regeltechnik (ART). ART stellt die Lade-Infrastruktur für McDonald’s bereit und wartet die Ladestationen.

„Auf eigenes Risiko“

„Derzeit läuft gemeinsam mit Renault ein Test- und Zertifizierungsverfahren an unseren Ladesäulen. Ab Anfang August sollten wir die Stationen an den Restaurants für den Zoe wieder freigeben“, sagt Thurecht. Und wer hier derzeit trotzdem seinen Zoe auflädt? „Auf eigenes Risiko“, sagt er. Denn warum die Sicherung flog, sei bisher nicht bekannt, genauso wenig wie die Wahrscheinlichkeit, ob durch den Ladevorgang an einer der Fast-Food-Stationen Schaden am Zoe entstehen kann. Laut Renault sei es verboten, das Fahrzeug an nicht zertifizierten Steckdosen aufzuladen. „So weit mir bekannt ist, kann bei einem Schaden, der durch einen nicht zertifizierten Ladevorgang entsteht, die Garantie des Fahrzeugs entfallen“, sagt Thurecht.

Die etwa 20 Ladestationen an den McDonald’s-Restaurants sind eigentlich mit allen E-Autos kompatibel und haben zwei Steckplätze. Sie verfügen über eine dreiphasige Typ-2-Steckdose mit bis zu 400 Volt. Darunter befindet sich an der Ladesäule eine haushaltsübliche Schukosteckdose mit 240 Volt. Zwischen den beiden Steckplätzen befindet sich nun der genannte Warnhinweis für Zoe-Fahrer. Dabei scheint an dem Zoe selbst gar nichts kaputtgegangen zu sein.

Die Verantwortlichen bei McDonald’s überraschte der kleine Zwischenfall mit dem Zoe nicht. „Wir haben schon damit gerechnet, dass es bei den vielen verschiedenen Ladesystemen der E-Autos während unseres Feldversuches Kompatibilitätsprobleme geben könnte. Wir versuchen so schnell wie möglich dafür zu sorgen, dass auch Zoe-Fahrer ohne Bedenken wieder unseren kostenfreien Ökostrom laden können „, sagt Birgit Hoefler-Schwarz, Managerin für Corporate Responsibility und Umwelt bei McDonald’s.

Vor einigen Tagen hatten auch wir einen Renault Zoe zu Gast und testeten ihn. Während des Ladevorgangs an der ADAC Zentrale gab es keinerlei Probleme.

Um den Ladevorgang des Renault Zoe mit dem speziellen Ladesystem namens „Chameleon“ gab es bereits zu Beginn des Jahres Irritationen. Lesen Sie dazu unseren Blog-Eintrag „Stromanschluss mit Hindernissen“.

4 Antworten zu “Bitte keinen Zoe aufladen!

  1. Pingback: Technische Probleme beim Laden von Elektroautos - sedl.at

  2. Da sollte Renault aber schnell nachbessern.

  3. „Laut Renault sei es verboten, das Fahrzeug an nicht zertifizierten Steckdosen aufzuladen“

    Eigentlich totaler Blödsinn. Renault sollte endlich seine Ladetechnologie sauber aufbauen, damit nicht mehr so viel Blindleistung gezogen wird. Der ganze Z.E. Zertifizierungsquatsch nutzt nur dem Fossil/Atomstromkonzern RWE, der Vertragspartner von Renault ist und sich davon was verspricht. Der Fehler liegt am Ladegerät des ZOE.

    Ich wüsste nur zu gern, was diese „Managerin für Corporate Responsibility“ (ogott!) unter „zertifiziertem Ökostrom“ versteht!

  4. Haha… Klar.. !

    Im Goingelectric-Forum wurde die Fehlerquelle auch schon ausfindig gemacht: Der ZOE frisst leider jede Menge Blindleistung, das bringt wohl die Absicherung der Säule durcheinander.

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