Neuwagen in Norwegen: Stromer sind Spitze


Keine Mehrwertsteuer, Nutzungsrecht für Busspuren und kostenlose Parkplätze: Norwegen fördert Elektromobilität massiv. Das zeigt Wirkung. 2014 befanden sich drei Stromer in den Top Five der Gesamt-Neuzulassungen. Doch das Land denkt bereits einen Schritt weiter. 

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Mehr als nur Öl und Fjorde: Norwegen ist das Land mit den meisten E-Autos pro Kopf weltweit.

 

Norwegen ist einer der größten Ölförderstaaten der Welt. Dennoch setzen die West-Skandinavier nicht nur auf Autos mit fossilen Brennstoffen. Schon seit Jahren ist das Land einer der Top-Märkte für Elektroautos. Nun liegen die Neuzulassungen fürs Jahr 2014 vor – und belegen einen weiteren Anstieg bei den E-Fahrzeugen.

Unter den fünf meistverkauften Wagen 2014 waren in Norwegen drei Modelle mit Elektroantrieb. Hier die Top Five:

  1.  VW Golf (Otto/Diesel/Elektro)
  2. Toyota Auris (Otto/Diesel/Hybrid)
  3. Nissan Leaf (Elektro)
  4. Skoda Octavia (Otto/Diesel)
  5. Tesla Model S (Elektro)

Der erste Platz für den VW Golf ist dabei keine Überraschung. Das Modell steht bereits seit sieben Jahren an der Spitze. Doch nun gibt es den Kompaktwagen auch als Elektrovariante. Insgesamt fährt etwa jeder fünfte neue Golf in Norwegen mit Strom.

Der Toyota Auris ist auch mit Hybrid-Motor erhältlich, der drittplatzierte Nissan Leaf ein reiner Stromer. Lediglich der Skoda Octavia fällt aus der Reihe und ist bisher nur mit konventionellen Verbrennungsaggregaten erhältlich. Tesla bietet bekanntlich ausschließlich Stromer.

Weltgrößte Schnellladestation in Bergen

Diese vielen Elektrowagen brauchen Stromtankstellen. Auch hier ist Norwegen Spitze: Die größte Schnellladestation der Welt befindet sich in Bergen, der zweitgrößten Stadt des Landes.

Bergen hat 14 Zapfsäulen auf dem Gelände einer ehemaligen Schule errichtet. Sie bieten die drei gängigsten Ladesysteme. Und die Stadt ruht sich nicht auf dem Superlativ aus. Schon in naher Zukunft sollen Befüllungssysteme für Wasserstofffahrzeuge hinzukommen.

Bei der Förderung von E-Autos handelte Norwegen sehr zielstrebig. Nun hat das Land die weltweit höchste Pro-Kopf-Dichte an Stromern. Handeln die Skandinavier beim  Wasserstoffantrieb genauso, könnte das Land auch in diesem Bereich bald Spitze sein.

9 Antworten zu “Neuwagen in Norwegen: Stromer sind Spitze

  1. Danke für diesen aufschlussreichen Artikel!

  2. Hätten wir keine große Pferdekutschenindustrie würden sich die E-Mobile bei uns auch schneller verbreiten. Da müssen wir eben noch ein paar Jahre mit unseren durstigen und stinkenden 4 Spännern mit Euro 6 Abgasnorm leben müssen.

  3. Die Politik hat die Wahl, 19% Mehrwertsteuer erlassen oder noch ein Paar Milliarden in die Forschung stecken. Evt. gibt es ja noch ein besseres Ladesystem als unser CCS und da währe es ja total blöd jetzt Triplelader aufzustellen und in 10 Jahren durch bessere zu ersetzen.
    Wenn schon keine Autos gefördert werden, dann wenigstens ganz schnell Triplelader an jeden Autobahnparkplatz und den Strom dort, die ersten Jahre ohne Steuern und Abgaben anbieten.

  4. Nur mal so als HINWEIS…

    „Keine Mehrwertsteuer“ … die ABGABEN beim Kauf werden halt
    nur auf VERBRENNER-PKW erhoben … das war da immer schon so …
    ALSO KEINE „EXTRA“ FOERDERUNG …

    Das man sich weiterhin fuer EVs einsetzt hat wohl auch etwas der fehlenden AUTOINDUSTRIE (und deren Lobbyfrettchen) zu verdanken 😉

  5. Also zuerst mal, lieber ADAC: lest Ihr eig. auch Eure Beiträge, bevor ihr sie veröffentlicht?
    „Norwegen ist einer der größten Ölförderstaaten der Welt. Dennoch setzen die West-Skandinavier auf Autos mit fossilen Brennstoffen.“…
    Äh…???

    Ansonsten (ausser zu den … hmm… Schreibfehlern…):
    „Nutzungsrecht für Busspuren“…
    Mag dort funktionieren, hier in München möchte ich das nicht. Sonst dkönte ich wohl kaum mein eAuto auch mal stehenlassen, wenn ich halbwegs pünktlich ankommen möche…

    • ADAC Motorwelt Blog-Team (tn)

      Hallo DerHelmut,

      vielen Dank für Ihren Hinweis. Es muss natürlich heißen „Dennoch setzen die West-Skandinavier nicht nur auf Autos mit fossilen Brennstoffen”. Wir haben den Satz entsprechend korrigiert.

      Beste Grüße
      Ihr ADAC Motorwelt Blog-Team

  6. Würde man wollen, könnte Dtl. das sicher auch… 😉

  7. Norwegen macht es vor. Wir schauen zu und warten ab….

    • Immerhin verkauften VW und BMW einige e-Mobile nach Norwegen. Da kommt dann etwas von dem Geld zurück, das wir Norwegen für das Öl bezahlen. Das hilft dabei den Preis für e-Mobile zu senken (Stückzahl) und zeigt dass selbst im kalten Norwegen e-Mobilität funktioniert.

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